Archiv ‘Cyberversicherung’

Munich Re: „Wir werden stabile Preise sehen“

Naturkatastrophenschäden und Inflation haben die Rückversicherungspreise in die Höhe getrieben. Inzwischen sei ein rückläufiger Preistrend zu beobachten, waren sich die Teilnehmer des Rückversicherungssymposiums an der Technischen Hochschule Köln einig. „Wenn wir auf die kommenden Erneuerungen in Europa schauen, werden wir sehr stabile Preise sehen“, sagte Claudia Hasse, Deutschlandchefin der Munich Re. Die Entwicklung hänge aber von Naturkatastrophenereignissen und dem verfügbaren Kapital im Rückversicherungsmarkt ab.

Auf Augenhöhe mit dem Hacker

Wenn Cyberkriminelle sensible Unternehmensdaten abgreifen und Lösegeld fordern, sollten Unternehmen gut vorbereitet in die Verhandlungen gehen, sagte Jannik Stuckstätte vom Assekuradeur Stoïk auf einer Veranstaltung des Deutschen Anwaltvereins in Berlin. Wer die wichtigsten Fragen vor der Kontaktaufnahme klärt, kann Schlimmeres verhindern und die geforderte Summe häufig senken – nach Erfahrungen von Stoïk durchschnittlich um die Hälfte. Er empfiehlt dafür die Zusammenstellung eines handlungsfähigen Teams und ein professionelles Vorgehen.

Cyberversicherer vor Klagewelle

Cyberversicherer könnten es bei Verstößen gegen die IT-Sicherheit bei Unternehmenskunden zunehmend mit Ansprüchen von individuellen Betroffenen zu tun bekommen. Treiber der Entwicklung sind private Rechtsdienstleister, sagte Rechtsanwältin Lea Stegemann von der Kanzlei Noerr auf einer Veranstaltung des deutschen Anwaltvereins in Berlin. Derzeit seien 50.000 Klagen an deutschen Gerichten anhängig.

Descartes mit neuer Cyber-Lösung

 Exklusiv  Der französische Assekuradeur Descartes Underwriting hat in Zusammenarbeit mit seiner Tochtergesellschaft Descartes Insurance eine neue parametrische Lösung für Cyberrisiken auf den deutschen Markt gebracht. Sie richtet sich an Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Mio. Euro und 1,5 Mrd. Euro und sichert sie gegen Betriebsunterbrechungen durch Cyberangriffe ab.

Etablierte Cyber-Versicherer verlieren Maklergunst

Viele Makler sind im Cyberversicherungsgeschäft tätig oder interessieren sich dafür. Etablierte Versicherer verlieren allerdings zunehmend ihre Gunst. Zu dem Ergebnis kommt zumindest eine aktuelle Studie von Alsterspree Research. So bevorzugen Makler im Neugeschäft immer häufiger spezialisierte Häuser anstelle von Allianz, HDI oder Axa. Darüber hinaus gehen die befragten Makler davon aus, dass der Markt mittelfristig wachsen wird und die Prämien steigen werden.

Axa Deutschland zieht sich aus Cyber zurück

 Exklusiv  Die Axa Deutschland gibt ihr Cybergeschäft weitgehend auf. Die Produkte für Unternehmen mit einem Umsatz über 5 Mio. Euro werden zum 1. Juni dieses Jahres eingestellt. Freiberufler und kleine Unternehmen unter dieser Umsatzgrenze bekommen weiter Cyber-Schutz. Größere Unternehmen müssen sich an den Industrieversicherer der Gruppe wenden, die Axa XL. Als Ventilmakler soll der Düsseldorfer Makler Hendricks fungieren.

Relyens sieht sich in Deutschland auf Kurs

Der Krankenhaushaftpflicht-Spezialist Relyens, der bis Ende 2022 als Sham firmierte, ist mit der Geschäftsentwicklung in Deutschland zufrieden. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr deutlich zulegen, auch 2024 läuft bislang vielversprechend, sagt der Leiter der deutschen Niederlassung Dirk Bednarek. In der Krankenhaushaftpflicht kam ein wichtiger Kunde dazu, in der Cyberversicherung winken die ersten Abschlüsse. Negative Einflüsse durch die anstehende Krankenhausreform spürt Relyens nicht – im Gegenteil.

IT-Sicherheit ist kein Hexenwerk

Viele kleinere Unternehmen ächzen unter den Mindestanforderungen, die Versicherer für den Erhalt einer Cyberversicherung voraussetzen. Nach Ansicht von Martin Schmetz, Produktentwickler und Underwriter beim Cyber-Insurtech Corvus, haben diese Standards aber ihre Berechtigung. Firmen können sie seiner Ansicht nach mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln erfüllen und damit ihre IT-Sicherheit drastisch steigern. Dazu gehört auch die Überlegung, stärker auf Auslagerung zu setzen.

Schunck erlebt Hackerangriff hautnah

Auch Unternehmen, die sich in Sachen IT-Sicherheit gut aufgestellt sehen, sollten sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie müssen sich in dieser Frage immer wieder hinterfragen und für den Ernstfall die besten Dienstleister zur Hand haben. Das sagte Robert Drexler, Leiter der Cyber-Einheit beim Makler Ecclesia, auf dem Ecclesia-Symposium 2024 in Köln. Drexler weiß, wovon er spricht: Die Ecclesia-Tochter Schunck in München ist im Oktober 2023 Opfer eines Hackerangriffs geworden.

Preissteigerungen bei Cyber verlieren an Fahrt

Immer mehr Versicherer mischen in der Cyberversicherung mit und bauen ihre Kapazitäten aus. Dadurch hat sich der Preisanstieg in diesem Segment verlangsamt, wie der Dienstleister Cybercube in seinem Global Threat Outlook für das erste Quartal 2024 feststellt. Aufgrund der geopolitischen Spannungen hält er Angriffe auf kritische Infrastruktur für wahrscheinlicher. Auch der Gesundheitssektor und öffentliche Institutionen sind gefährdet.

Erichsen: Kapazitäten sind in Cyber nicht das Problem

Für größere Mittelständler mit einem Umsatz bis 3 Mio. Euro gibt es auf dem deutschen Cybermarkt zurzeit keine Kapazitätsnöte, berichtete der Cyber-Experte Sven Erichsen auf der MCC-Konferenz zur Industrieversicherung. Für große Konzerne sei es schwieriger, aber auch hier sei es leichter geworden, die nötige Deckung zusammenzustellen. Der Cyber-Markt wächst laut Erichsen weiter stark und könnte in den kommenden zwei bis drei Jahren die Milliardengrenze knacken.

IWF warnt vor Cyberrisiken für Finanzsektor

Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht angesichts der voranschreitenden Digitalisierung und zunehmender politischer Spannungen ein gestiegenes Risiko für Cyberattacken auf den Finanzsektor mit systemischen Folgen. In seinem aktuellen Bericht zur Finanzstabilität beschäftigt er sich mit den potenziellen Schäden und macht Vorschläge für mehr Resilienz. Gerade bei Entwicklungs- und Schwellenländern sieht er Handlungsbedarf.

Stoïk: „Wir sind mit offenen Armen begrüßt worden“

 Exklusiv  Der auf Cyberversicherungen spezialisierte Assekuradeur Stoïk aus Frankreich ist im vergangenen Jahr auf dem deutschen Markt gestartet. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht der im Januar neu dazugekommene Vertriebschef Daniel Berger darüber, wie das Unternehmen vom Markt aufgenommen wurde, wie sich die Wahrscheinlichkeit eines Cyber-Schadens stark verringern lässt und wie Stoïk mit Lösegeldzahlungen umgeht.

Ommax: Nicht vor dem Wandel verschließen

Die fortschreitende Digitalisierung bringt neben Wachstumschancen für Versicherer auch höhere Erwartungen auf Kundenseite mit sich. Versicherer müssen verantwortungsvoller mit Kundendaten umgehen und der steigenden Nachfrage nach maßgeschneiderten Versicherungsprodukten Rechnung tragen, um am Markt bestehen zu können, glaubt die Digitalisierungsberatung Ommax. Neue regulatorische Vorgaben durch den Digital Operational Resilience Act oder den AI-Act der EU erfordern zudem technische Anpassungen, strengere Sicherheitstests sowie ein verbessertes Risikomanagement.

Druck auf die Fragebögen

Auf dem deutschen Cyberversicherungsmarkt gibt es immer mehr neue Anbieter. Sie bringen auch andere Methoden zur Risikoerfassung mit. Die neuen Marktteilnehmer arbeiten nicht nur mit Fragebögen, sondern nutzen vermehrt auch technische Hilfsmittel wie Oberflächenscans, um Schwachstellen in der IT-Sicherheit ihrer Kunden zu finden. Dadurch können sie die Zahl ihrer Fragen stark reduzieren. Der Trend setzt auch etablierte Anbieter unter Druck.

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