Axa-Chef Thomas Buberl glaubt nicht daran, dass Europa noch in der Lage sein wird, digitale Champions wie Google oder Amazon aufzubauen. Stattdessen sollte der Kontinent seine Stärken ausnutzen, zu denen die Existenz großer traditioneller Unternehmen gehört, sagte er beim Wirtschaftsgipfel der SZ in Berlin. In die Digitalisierung dieser Unternehmen müsse investiert werden. Buberl ist überzeugt davon, dass die Internetgrößen in den Versicherungsmarkt kommen werden. Mit ihnen müsse man kooperieren und aus den Rivalen von morgen Kooperationspartner von heute machen. Buberl trat für die Schaffung eines Datenpools verschiedenster Unternehmen ein, um den Internet-Riesen mit ihren Datenbeständen begegnen zu können.
Archiv ‘Digitalisierung’
BaFin regelt Auslagerung an Cloud-Anbieter
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin erläutert in einem Schreiben, unter welchen Bedingungen Versicherer Prozesse an Cloud-Anbieter auslagern dürfen und was sie dabei beachten müssen. In den Ausführungen zu der aktuellen „Orientierungshilfe“ stecken einige Mahnungen der BaFin an die Branche. Die Auslagerung von Prozessen entbindet Versicherer und deren Geschäftsleiter nicht von ihrer Verantwortung, betont die Aufsicht. Zudem können sich Mängel beim Cloud-Anbieter oder dessen Dienstleistung negativ auf die Risikosituation des Versicherers auswirken, der mit ihm zusammenarbeitet, warnt die BaFin.
Schaden-Apps nicht im Kundeninteresse
Die veränderten Kundenbedürfnisse müssen im Zuge der Digitalisierung bei vielen Versicherern als Argument dafür herhalten, Tätigkeiten vom Versicherer auf den Kunden zu verlagern, kritisierte Gothaer-Schadenchef Frank Buchholz auf einer Konferenz des Versicherungsmonitors. Der Versicherer setzt deshalb immer auch auf menschliche Ansprechpartner. Im Wettbewerb mit den Insurtechs sah David Stachon, Chief Business Officer Digital bei der Generali, die traditionellen Anbieter derzeit vorne. Das könne sich ändern, wenn Technologie-Unternehmen wie Amazon oder Google einsteigen.
Digitalisierung ist nur der Anfang
Die Versicherer haben die Digitalisierung lange verschlafen. Darüber waren sich die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion auf einer Konferenz in Berlin einig. Dabei bildet die Digitalisierung der Prozesse nur den Auftakt für eine viel umfassendere Veränderung der Versicherungsbranche, glaubt Zukunftsforscher Lars Thomsen. Künstliche Intelligenz könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen. Sie habe das Potenzial, 90 Prozent aller Arbeiten zu übernehmen, die derzeit Menschen erledigen.
Ottonova stellt sich auf Deutschlandtour vor
Der junge Krankenversicherer Ottonova tourt derzeit durch Deutschland, um sich Maklern, potenziellen Kunden und anderen Interessenten vorzustellen. Trotz digitaler Technik und moderner Prozesse bleibt die persönliche Vorstellung offenbar unerlässlich. Der Münchener Krankenversicherer erklärte am Montagabend in Düsseldorf sein Konzept und warb um Vertrauen. Die Teilnehmerzahl war überschaubar, dennoch kamen etliche Fragen zu Ottonovas Angebot auf. Maximilian Rast, Chief Marketing Officer, und Felix Kugelmann, Chief Underwriting Officer von Ottonova, antworteten und berichteten über die Startphase des Versicherers.
Voss: „Manche wollen die Digitalisierung aussitzen“
Das Insurtech Neodigital ist seit einem halben Jahr am Markt. Es hat eine BaFin-Lizenz als Versicherer und bietet Sachpolicen für Privatkunden vor allem über unabhängige Makler und Maklerpools an, hat aber auch White-Label-Policen im Angebot. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht Vorstand Stephen Voss über die Vorteile, ein komplett digitaler Anbieter zu sein, die Langsamkeit der etablierten Versicherer und die Zukunft der privaten Sachversicherung.
Familienversicherung sucht Werbemillionen
Die Deutsche Familienversicherung (DFV) will den größten Teil der Einnahmen aus ihrem Börsengang für Marketingausgaben verwenden, in erster Linie für Anzeigen. Das geht aus dem Börsenprospekt hervor. Das Unternehmen von Gründer und Chef Stefan Knoll ist optimistisch, dass es bis Freitag ausreichend Investoren davon überzeugt haben wird, die Aktie für den hohen Preis von 17 Euro bis 23 Euro zu ordern. Der erste Handelstag soll der 14. November sein. Die DFV bewertet sich selbst mit mehr als 200 Mio. Euro, bei einem Umsatz von 71 Mio. Euro. Sie will eher mit Start-ups wie Lemonade verglichen werden, nicht mit Versichern wie […]
Kunden wollen digitalere Versicherer
Die Versicherer sind noch weit davon entfernt, bei der Digitalisierung den Erwartungen ihrer Kunden gerecht zu werden. Was die Menschen aus anderen Branchen an Komfort und Angeboten gewohnt sind, lässt in der Assekuranz noch auf sich warten. Das zeigt eine aktuelle Befragung im Auftrag des Software-Hauses Adcubum. Viele Kunden sind demnach bereit, Policen komplett online abzuschließen. Besonders schmerzhaft für die Versicherer: Als Verkäufer kommen für viele dabei auch Stromanbieter, Autohersteller oder Internetkonzerne in Betracht.
Technologien treiben Versicherungspatente
Die zunehmende Bedeutung moderner Technologien wie der künstlichen Intelligenz führt zu einem deutlichen Anstieg der weltweit angemeldeten Patente mit Versicherungsbezug. Das berichtet die Beratungsfirma RPC. Demnach wurden 2017 insgesamt 917 entsprechende Patente registriert, 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Die US-amerikanische Allstate Insurance Company war das Unternehmen mit den meisten eingereichten Patenten. Dahinter folgen die Gesellschaften State Firm Mutual und Hartford Fire Insurance Company.
Quartalszahlen und Backoffice
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Quartalszahlen von Allianz, Axa, Munich Re, Hannover Rück, Generali, Zurich und Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors
Hepster will „das Netflix für Versicherungen“ sein
Das Insurtech Hepster ändert seinen Kurs und hat ein Abo-Modell für Elektronik- und Sportgeräteversicherungen entwickelt, das monatlich kündbar ist. Ursprünglich hatte das Onlineportal rein auf situative Versicherungen vor allem für kurze Zeiträume gesetzt, die Kunden nach Bedarf an- und abwählen können. Doch viele Versicherte bevorzugen längere Laufzeiten, stellte Hepster fest. Dabei sollen die Angebote flexibel und kurzfristig kündbar sein. Mit dem Abo-Konzept will Hepster „das Netflix für Versicherungen“ werden. Der Streaming-Dienst habe Hepster als Vorbild für das Abo-Modell gedient – dabei unterscheiden sich die Konzepte in einem wesentlichen Punkt.
Aufseher wollen Cyberkriminalität bekämpfen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa und US-Aufsichtsbehörden planen einen Testlauf, der zeigen soll, wie gut europäische und US-Versicherer bei einem schweren Cybervorfall reagieren würden. Noch handelt es sich dabei nur um einen Vorschlag, doch klar ist: In Zukunft müssen Staaten, Aufsichten und Versicherungsunternehmen enger miteinander kooperieren, wenn sie der wachsenden Cyberbedrohung etwas entgegensetzen wollen. Bereits heute kosten Hackerangriffe Staaten und Wirtschaft rund um die Welt 600 Mrd. Dollar.











