Weil die Zinsen in den vergangenen Jahren niedrig waren, haben einige Lebensversicherer verstärkt in illiquide Vermögenswerte wie Private Equity, Private Debt und Derivate investiert. Die Ratingagentur S&P fürchtet, dass es aufgrund steigender Insolvenzzahlen hier zu Ausfällen kommen kann, was die Versicherer zu Abschreibungen zwingen könnte. Um die Liquidität der europäischen Versicherer machen sich die Analysten keine Sorgen. Einen Liquiditätsschock wie ihn die Pensionsfonds in Großbritannien erlebt haben, hält auch Eiopa-Chefin Petra Hielkema für unwahrscheinlich. Gefahren sieht sie eher durch eine Veränderung im Verhalten der Verbraucher.
Archiv ‘Insolvenz’
Lohrmanns Verunsicherung: Schwund im Kindergarten
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Zahlreiche Abgänge im Insurtech-Kindergarten
Wochenspot: Insurtech-Pleiten und Inflations-Boni
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren die Redakteurinnen Kaja Adchayan und Nina Nöthling über die zunehmenden Insolvenzen bei Fin- und Insurtechs und was die aktuelle Marktsituation damit zu tun hat. Außerdem sprechen sie darüber, warum Inflations-Boni von Versicherern für ihre Mitarbeitenden in Deutschland nicht so beliebt sind wie in anderen Ländern.
Insolventes Insurtech Vantik findet keine Investoren
Für das Altersvorsorge-Start-up Vantik aus Berlin ist es endgültig aus. Gründer Til Klein hatte nach der Insolvenzanmeldung noch gehofft, Investoren von seinem Unternehmen überzeugen zu können. Dieser Versuch ist gescheitert. Am Montag kündigte Vantik an, Mitte Oktober den Geschäftsbetrieb einzustellen. Profitieren davon wollen die beiden Fintechs Vivid und Evergreen.
Sommerloch fällt aus
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Insurtechs und Halbjahreszahlen von Munich Re, Talanx, Zurich und MLP
Insurtechs: Warum Totgesagte länger leben
The Long View – Der Hintergrund Die Aktienkurse fallen, erste Insurtechs müssen Mitarbeitende entlassen. Kippt die Stimmung rund um die gehypten Technologiefirmen jetzt dauerhaft? Ein Abgesang käme verfrüht. Es gibt einige gute Gründe, die dafür sprechen, dass längst nicht alle Insurtechs Probleme bekommen werden.
Beitragssatz für den PSV steigt wieder
Im vergangenen Jahr war der Beitragssatz für den Pensions-Sicherungs-Verein wegen des Ausbleibens von großen Insolvenzen mit 0,6 Promille so niedrig wie selten. Das wird aber nicht so bleiben, fürchtet der Verein, der Betriebsrenten gegen die Insolvenz des Arbeitgebers absichert. Zwar ist die Zahl der Firmenpleiten momentan noch überraschend niedrig, in der zweiten Jahreshälfte könnte das Schadengeschehen aber anziehen. Sorgen bereiten dem PSV zudem zwei EU-Richtlinien, die dem Verein das Leben erschweren könnten.
Investoren ziehen Reißleine bei Vantik
Nach einer geplatzten Investitionsrunde hat das Berliner Altersvorsorge-Start-up Vantik Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen sieht sich noch nicht am Ende und will weitermachen. Der Fall zeigt aber, wie schlecht die Stimmung bei den Geldgebern zurzeit ist. Steigende Zinsen machen riskante Investitionen weniger attraktiv. Das dürften in den kommenden Monaten auch noch andere Fintechs oder Insurtechs mit Finanzierungsbedarf zu spüren bekommen.
AGCS: Neue Risiken für D&O-Versicherer
Hohe Preise und sinkende Kapazitäten in der Managerhaftpflichtversicherung (D&O) haben in den vergangenen zwei Jahren für schlechte Stimmung bei vielen Versicherungseinkäufern gesorgt. Jetzt entspannt sich die Lage langsam. Der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) warnt in einer aktuellen Studie allerdings vor zahlreichen Risiken für Vorstände und Aufsichtsräte. Insolvenzen, Inflation und Klimawandel können zu Haftungsansprüchen gegen sie führen. Auch der Boom von Mantelfirmen für Börsengänge besorgt AGCS.
Evergrandes Schulden bei Allianz und Co.
Es scheint so weit weg: Die drohende Pleite eines chinesischen Immobilienkonzerns, dessen Gläubiger hauptsächlich aus dem eigenen Land kommen. Doch trotzdem könnte eine Insolvenz von Evergrande weltweit Spuren hinterlassen. Neben Banken hat der Konzern auch bei internationalen Versicherern und Pensionsfonds Schulden – unter anderem bei der Allianz.
Wenn Versicherer scheitern
Kommt ein Versicherer in finanzielle Schwierigkeiten und muss abgewickelt werden, sind Verluste für die Kunden nicht ausgeschlossen. Das gilt insbesondere dann, wenn der strauchelnde Anbieter grenzüberschreitend tätig ist. Das zeigt eine Studie der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa. Sie erneuert darin ihre Forderung nach einem einheitlichen Sanierungs- und Abwicklungsrahmen und einer Mindestharmonisierung der Sicherungssysteme in Europa.
PSV-Beitragssatz sinkt deutlich
Trotz Pandemie werden Unternehmen in diesem Jahr weniger tief in die Tasche greifen, um Betriebsrenten gegen Insolvenz abzusichern. Der für diese Absicherung zuständige Pensionssicherungsverein (PSV) stellte auf seiner virtuellen Mitgliederversammlung für 2021 einen Beitragssatz in Aussicht, der unter dem langjährigen Mittel von 2,8 Promille liegt. Im vergangenen Jahr waren es noch 4,2 Promille gewesen. Aus Sicht des PSV ist dennoch nicht alles in Butter.
Dänisches Gericht erklärt Gefion für insolvent
Das Kapitel Gefion scheint sich dem Ende zuzuneigen: Das Oberste See- und Handelsgericht Dänemarks hat den in Schieflage geratenen Kopenhagener Versicherer für insolvent erklärt. Das Unternehmen war überwiegend in der Kfz- und Kfz-Flottenversicherung im europäischen Ausland aktiv. Konkreter Auslöser der Pleite war laut Medienberichten, dass Gefion nicht in der Lage war, 30 Mio. Euro zu zahlen, die aus der Klage einer deutschen Autovermietungsgesellschaft resultierten.











