Rückversicherer
Elementarschaden: Das Rad nicht neu erfinden
Bei der Elementarschadenversicherung in Deutschland geht es kaum voran. Das bestehende System funktioniert nicht, durchschlagende neue Ideen gibt es nicht. Um aus der Situation herauszukommen, muss aber nicht das Rad neu erfunden werden, sagte SPD-Politiker Johannes Fechner auf einer Veranstaltung des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz. Deutschland sollte das französische Modell als Vorbild nehmen. Doch nicht jeder Aspekt würde hierzulande funktionieren, sagten die Diskussionsteilnehmer.
Provinzial holt Stefanie Alt als Leben-Vorständin
Der Provinzial-Konzern hat Stefanie Alt zur Lebensversicherungsvorständin ernannt. Die 49-jährige promovierte Betriebswirtin übernimmt das Ressort im kommenden März, das nach dem Weggang von Guido Schaefers aktuell Finanzvorstand Ulrich Scholten betreut. Außerdem: John Neal wird nicht wie geplant im Dezember Präsident von AIG. Für den früheren Lloyd’s-Chef ist das bereits der zweite geplatzte Wechsel in diesem Jahr.
Swiss Re kassiert Gewinnziel in Leben
Licht und Schatten bei der Swiss Re: Aufgrund geringer Großschäden hat der Schweizer Rückversicherer in den ersten neun Monaten des Jahres gut verdient. Der Gewinn ist von 2,2 Mrd. Dollar (1,89 Mrd. Euro) auf 4 Mrd. Dollar gestiegen. Gleichzeitig musste der Konzern aber auch Schadenreserven in der Lebens- und Krankenversicherung erhöhen. Das Ziel, in der Sparte in diesem Jahr 1,6 Mrd. Dollar zu verdienen, wird Swiss Re wahrscheinlich nicht erreichen, kündigte Finanzchef Anders Malmström an.
Talanx verdient 23 Prozent mehr
Das nächste Quartal, das nächste Gewinnziel: Die Talanx hebt das Ergebnisziel für 2025 zum zweiten Mal in Folge an. Mindestens 2,4 Mrd. Euro will der Versicherer im laufenden Jahr verdienen. In den ersten neun Monaten ist der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent angestiegen. 51 Prozent davon steuert die Erstversicherung bei, an erster Stelle das internationale Geschäft mit Privat- und Firmenkunden. Hier profitiert der Versicherer von einem Zukauf in Polen.
Munich Re senkt Umsatzprognose erneut
Geringe Schäden aus Naturkatastrophen und eine gute Entwicklung der Erstversicherungstochter Ergo haben beim Rückversicherer Munich Re für ein Quartalsergebnis von 2 Mrd. Euro gesorgt. Damit liegt der Konzern im Plan. Finanzvorstand Christoph Jurecka, der sich derzeit auf seine neue Rolle als Munich Re-Chef vorbereitet, zeigte sich zufrieden. Das Unternehmen agiert vorsichtig bei der Zeichnung neuer Verträge und sieht bei der Preisentwicklung eine „Plateaubildung.“ Auch deswegen hat die Führung sich dafür entschieden, die Umsatzprognose für 2025 erneut zu senken.
Naturkatastrophen nagen am Wohlstand
Deutschland gehört zu den Industrieländern, deren Volkswirtschaften am stärksten durch Wetterkatastrophen belastet werden. Das zeigt eine Untersuchung der Munich Re, die im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Brasilien veröffentlicht wurde. Nach den Daten des Rückversicherers sind die Schäden in den vergangenen Jahren gemessen an der Wirtschaftsleistung nur in den USA stärker gestiegen als hierzulande, Indien ist ebenfalls stark betroffen. In Deutschland ist auch der Anstieg der wetterbedingten Schäden sehr stark ausgeprägt.
Hannover Rück erhöht Gewinnziel
Die Hannover Rück erhöht ihr Gewinnziel für 2025 auf rund 2,6 Mrd. Euro, 2026 sollen es mindestens 2,7 Mrd. Euro werden. Im dritten Quartal hat der Rückversicherer von geringen Großschäden profitiert und sich in der Kapitalanlage von stillen Lasten getrennt. Der Hurrikan „Melissa“ von Ende Oktober in Jamaika wird ein Großschaden für Hannover Rück, sagte Finanzchef Christian Hermelingmeier. Der Puffer aus dem nicht ausgenutzten Großschadenbudget dürfe aber zur Deckung reichen.
Ein Fest für Maklerkonsolidierer
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Großmakler-Dinner der Süddeutschen Zeitung. Außerdem legen Hannover Rück, Munich Re, Swiss Re, Swiss Life, Generali, Talanx, Allianz, W&W sowie MLP Zahlen vor.
Frauenanteil: Allianz ist Vorreiter unter den Versicherern
Die Allianz ist das einzige börsennotierte Versicherungsunternehmen in Deutschland, das einen Frauenanteil von mindestens 40 Prozent im Vorstand aufweist, zeigt ein aktueller Bericht der Allbright-Stiftung. Munich Re, Talanx und Hannover Rück landen im Mittelfeld. Zu den Unternehmen, die besonders schlecht abschneiden, zählt W&W.
Neuer Krankenvorstand bei der ALH
Generationenwechsel nach 22 Jahren bei der ALH Gruppe: Wenn Krankenversicherungsvorständin Wiltrud Pekarek im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, wird Robert Gladis ihren Posten übernehmen. Das hat der Versicherer bereits jetzt geregelt. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Marsh Deutschland, Swiss Re und QBE.
Erneuerbare Energien: Versicherer müssen umdenken
Der Sektor der erneuerbaren Energien ist laut dem Rückversicherer Swiss Re im Begriff, sich von einem wachsenden Markt in einen reifen Markt zu wandeln. Das hat auch Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt. In fünf Jahren könnte das globale Prämienvolumen bei 26 Mrd. Dollar (22 Mrd. Euro) liegen. Allerdings werden sich die Regionen sehr unterschiedlich entwickeln, weshalb Versicherer regionale Expertise brauchen und ihre Portfolios sowie Policen entsprechend anpassen müssen.
UK-Regierung sieht Versicherer in der Pflicht
Die britische Schatzkanzlerin Rachel Reeves fordert Unternehmen der Versicherungsbranche zu mehr Investitionen in Großbritannien auf. Bei einem Treffen am 5. November in London will sie den Chefs von Swiss Re, Howden, Hiscox und anderen Unternehmen mitteilen, dass sie die Bürokratie im Versicherungssektor reduziert hat und nun im Gegenzug mehr Investitionen in den britischen Markt erwartet. Zuerst hatte die Financial Times darüber berichtet.
Axa holt Vertriebsexpertin von Allianz
Bei der Axa Deutschland liegt der Maklervertrieb in neuen Händen: Silke Zander hat die Verantwortung für den Bereich von Frederick Krummet übernommen. Zudem ernennt die Axa in Paris neue Chefs für die Schweiz und das internationale Gesundheitsgeschäft. Der Versicherer Sompo stockt personell in Europa auf, der IT-Dienstleister b-tix ernennt einen Key Account Manager und Conduit Re wird ab Januar einen neuen Chief Underwriting Office im Team haben.













