Unternehmen profitieren in der Industrieversicherung derzeit von einem üppigen Kapazitätsangebot, günstigeren Versicherungsbedingungen und kräftigen Prämienreduzierungen in vielen Sparten und Regionen, schreibt Aon in einem aktuellen Bericht. Versicherungseinkäufer sollten die Gunst der Stunde nutzen, rät der Großmakler. Denn mit dem käuferfreundlichen Marktumfeld könnte es bald wieder vorbei sein.
Rückversicherer
Berkshire verdient mehr mit Versicherungen
Die von Investorenlegende Warren Buffett angeführte Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hat ihren Gewinn im dritten Quartal gesteigert. Treiber war unter anderem ein deutlich höheres versicherungstechnisches Ergebnis infolge niedrigerer Schäden. Vor allem in der Industrie- und Rückversicherungssparte lief es besser als im Vorjahreszeitraum. Buffett will sich zum Jahresende von der Unternehmensspitze zurückziehen.
Lebensversicherer: Auf alternde Gesellschaft reagieren
Der demografische Wandel verändert die Lebensversicherungsbranche grundlegend. Immer mehr ältere Menschen und Einpersonenhaushalte verlangen nach neuen Lösungen für Vermögensplanung, Pflege und Langlebigkeitsrisiken. Der Rückversicherer Swiss Re sieht darin nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance: Die Anbieter sollten an innovativen Produkten arbeiten, um von der Veränderung zu profitieren.
Axa sieht sich auf Kurs
Die Axa hat in den ersten neun Monaten Bruttobeitragseinnahmen und sonstige Erträge von insgesamt 89,4 Mrd. Euro erzielt, rund 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Pariser Konzern profitierte von einer moderaten Großschadenbelastung, die das dafür veranschlagte Budget nicht ausgeschöpft hat.
Scor profitiert von geringen Katastrophenschäden
Der Rückversicherer Scor setzt im dritten Quartal seinen bereits das ganze Jahr über andauernden Aufwärtstrend fort. Auf der einen Seite liegt das an der Strategie von CEO Thierry Léger, der das Geschäft des Unternehmens sehr genau auswählt. Auf der anderen Seite sorgen die bisher geringen Schäden aus Naturkatastrophen für gute Ergebnisse – doch zeigte zuletzt Hurrikan „Melissa“, dass sich die Lage jederzeit ändern kann.
Solvency II: GDV lobt delegierte Verordnung
Mit der Veröffentlichung der delegierten Verordnung zu Solvency II durch die EU-Kommission nähert sich der seit 2020 laufende Überprüfungsprozess des Regelwerks der Ziellinie. Der Versichererverband GDV zeigt sich mit den Änderungen im Großen und Ganzen zufrieden. Für die Zukunft wünscht sich der Verband allerdings, dass mehr Anbieter von den für kleine und nicht-komplexe Versicherungsunternehmen eingerichteten Erleichterungen profitieren.
AIG steigt bei Convex ein
Der von Branchenveteran Stephen Catlin gegründete Spezial- und Rückversicherer Convex bekommt prominente Unterstützung. Der US-Versicherer AIG beteiligt sich mit 35 Prozent an der vor sechs Jahren gegründeten Gesellschaft mit Sitz auf Bermuda. Über einen Quotenrückversicherungsvertrag will er zugleich am Geschäft von Convex teilhaben. Außerdem beteiligt sich AIG auch am Convex-Haupteigner Onex und will in den kommenden drei Jahren 2 Mrd. Dollar (1,7 Mrd. Dollar) in dessen Investmentfonds stecken.
A.M. Best skeptisch gegenüber Everest
Die Ratingagentur A.M. Best hat den Ausblick für die Everest Gruppe von „stabil" auf „negativ“ gesenkt, da sie kürzlich ihre Erneuerungsrechte an den US-Konkurrenten AIG veräußert hat. Die Ratingagentur weist auf Risiken hin: denn mit dem Verkauf gehen auch Änderungen im operativen Geschäft einher und Everest musste in den vergangenen zwölf Monaten zwei große Rückstellungen vornehmen. A.M. Best befürchtet, dass sich die Lage des Unternehmens verschlechtern könnte.
Pflichtversicherung als Gefahr für die Prävention
Es werden längst noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft, um die Versicherbarkeit von Naturgefahrenrisiken zu erhöhen. Die Prävention muss dabei eine größere Rolle spielen, waren sich Branchenvertreter bei einer Diskussion auf der Finanzmesse DKM einig. Thomas Bischof, Schaden- und Unfall-Chef bei der Barmenia Gothaer, fürchtet, dass eine Pflichtversicherung gegen Elementargefahren die Präventionsbemühungen torpedieren würde. Christine Kaaz, Vorstandssprecherin der Nürnberger Allgemeine, sieht die Rückversicherer beim Thema Frequenzschäden in der Pflicht.
Munich Re Ventures stellt Investitionen ein
Munich Re Ventures (MRV) wird keine Investitionen mehr tätigen, wie das Unternehmen mitteilte. Alle Aktivitäten werden in die Meag, den hauseigenen Vermögensverwalter von Munich Re und Ergo, überführt. Ab dem dritten Quartal 2026 wird lediglich ein kleines Team am Hauptsitz in San Francisco verbleiben, um dort die verbliebenen Vermögen unter Aufsicht der Meag zu verwalten. Die Meag verwaltet ein Vermögen von circa 355 Mrd. Euro, demgegenüber stehen 1 Mrd. Euro bei MRV.
IT-Dienstleister wollen KI-Sicherheit
Immer mehr IT-Unternehmen bieten Dienstleistungen rund um die künstliche Intelligenz (KI) an. Dabei wird der Nachweis eines angemessenen Versicherungsschutzes immer wichtiger, schreibt der Spezialversicherer Hiscox in einer Studie. So sei die Auftragsvergabe von Unternehmen an IT-Dienstleister heute oft an einen solchen Nachweis gebunden. Das Gros der IT-Unternehmen wünscht sich zudem Schulungen und Informationsangebote der Versicherer, um eigene Unsicherheiten zum korrekten Umgang mit KI zu beseitigen.
Moody’s: Höhere Renditen sind nicht illegitim
Die Rückversicherer verdienen so gut wie lange nicht mehr. Das weckt Begehrlichkeiten aufseiten von Maklern und Erstversicherern. Christian Badorff, Vice President EMEA Insurance Ratings bei Moody’s, hält die höheren Eigenkapitalrenditen der Rückversicherer für gerechtfertigt, zumal auch ihre Kapitalkosten höher liegen als die der Erstversicherer. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er zudem über die Freude der Rückversicherer am Specialty-Geschäft und die problematische Kfz-Versicherung.
Manufaktur Augsburg kooperiert mit VHV
Die Manufaktur Augsburg GmbH hat mit der VHV Allgemeine Versicherung AG einen weiteren Risikoträger für ihre Geschäfte im Bereich Schaden- und Unfallversicherung gefunden. Man habe sich zügig und unkompliziert geeinigt, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Manufaktur Augsburg und VHV.
BaFin schaut auf Rückversicherungsverträge
Rückversicherung ist ein wichtiges Risikomanagement-Instrument für Erstversicherer, um die Solvenzkapitalanforderungen zu verringern. Auch wenn sie dank des weicheren Marktes inzwischen wieder leichter die benötigten Deckungen bekommen, sollten die Gesellschaften bei der Solvenzberechnung nicht mit zu optimistischen Erwartungen kalkulieren, was die Fortführung der Verträge angeht, mahnt BaFin-Experte Thorsten Arhold an. Die Behörde hat das Thema seit der Pleite des Insurtechs Element offenbar genauer im Blick.












