Der demografische Wandel verändert die Lebensversicherungsbranche grundlegend. Immer mehr ältere Menschen und Einpersonenhaushalte verlangen nach neuen Lösungen für Vermögensplanung, Pflege und Langlebigkeitsrisiken. Der Rückversicherer Swiss Re sieht darin nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance: Die Anbieter sollten an innovativen Produkten arbeiten, um von der Veränderung zu profitieren.
Versicherer
Axa sieht sich auf Kurs
Die Axa hat in den ersten neun Monaten Bruttobeitragseinnahmen und sonstige Erträge von insgesamt 89,4 Mrd. Euro erzielt, rund 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Pariser Konzern profitierte von einer moderaten Großschadenbelastung, die das dafür veranschlagte Budget nicht ausgeschöpft hat.
Solvency II: GDV lobt delegierte Verordnung
Mit der Veröffentlichung der delegierten Verordnung zu Solvency II durch die EU-Kommission nähert sich der seit 2020 laufende Überprüfungsprozess des Regelwerks der Ziellinie. Der Versichererverband GDV zeigt sich mit den Änderungen im Großen und Ganzen zufrieden. Für die Zukunft wünscht sich der Verband allerdings, dass mehr Anbieter von den für kleine und nicht-komplexe Versicherungsunternehmen eingerichteten Erleichterungen profitieren.
Psychische Erkrankungen fordern BU-Versicherer
Eine Auswertung der Debeka Lebensversicherung zeigt, dass psychische Erkrankungen weiterhin die Hauptursache einer Berufsunfähigkeit (BU) sind. Im Jahr 2024 waren 45 Prozent aller Leistungsfälle auf Depressionen und andere psychische Erkrankungen zurückzuführen. Ihr Anteil hat sich damit allerdings gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozentpunkte reduziert. Der zweithäufigste Grund für eine BU waren Krebserkrankungen, gefolgt von Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Neue Führungskräfte bei Baloise, MSIG, FM und FTI
Die deutsche Baloise hat einen Nachfolger für die IT-Vorständin Manuela Moog gefunden. Ab 1. November wird Matthias Hilgert diese Position übernehmen. Die deutsche Niederlassung von MSIG Europe baut das Führungsteam in den Bereichen Risk Engineering sowie Captive und alternativer Risikotransfer aus. Außerdem hat der Industrieversicherer FM eine neue CFO. Außerdem verstärkt das Beratungsunternehmen FTI Consulting seine Cybersicherheitseinheit.
A.M. Best skeptisch gegenüber Everest
Die Ratingagentur A.M. Best hat den Ausblick für die Everest Gruppe von „stabil" auf „negativ“ gesenkt, da sie kürzlich ihre Erneuerungsrechte an den US-Konkurrenten AIG veräußert hat. Die Ratingagentur weist auf Risiken hin: denn mit dem Verkauf gehen auch Änderungen im operativen Geschäft einher und Everest musste in den vergangenen zwölf Monaten zwei große Rückstellungen vornehmen. A.M. Best befürchtet, dass sich die Lage des Unternehmens verschlechtern könnte.
Platzen des Natixis-Deals könnte Donnet Job kosten
Die Fusion von Generali Investments und Natixis – den Vermögensverwaltern von Generali und der französischen Bankengruppe BPCE – droht zu scheitern. Der Widerstand einflussreicher Generali-Aktionäre und der italienischen Regierung ist offenbar zu groß, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere Insider. Das könnte Philippe Donnet, den CEO von Generali, den Posten kosten.
Kfz: Branche mahnt BaFin zur Zurückhaltung
Nachdem die Finanzaufsicht BaFin angekündigt hatte, sich im kommenden Jahr die Rabattierungssysteme von Schaden- und Unfallversicherern genauer anschauen zu wollen, folgten die Reaktionen prompt. Vertreter der Versicherungswirtschaft warnten vor zusätzlicher Bürokratie und betonten, dass Preisdifferenzierungen in einem vom Wettbewerb geprägten Markt legitim seien. Verbraucherschützer kritisieren dagegen hohe Neukundenrabatte und fordern mehr Transparenz und Fairness in der Tarifgestaltung.
Pflichtversicherung als Gefahr für die Prävention
Es werden längst noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft, um die Versicherbarkeit von Naturgefahrenrisiken zu erhöhen. Die Prävention muss dabei eine größere Rolle spielen, waren sich Branchenvertreter bei einer Diskussion auf der Finanzmesse DKM einig. Thomas Bischof, Schaden- und Unfall-Chef bei der Barmenia Gothaer, fürchtet, dass eine Pflichtversicherung gegen Elementargefahren die Präventionsbemühungen torpedieren würde. Christine Kaaz, Vorstandssprecherin der Nürnberger Allgemeine, sieht die Rückversicherer beim Thema Frequenzschäden in der Pflicht.
Debeka investiert Millionen in Infrastruktur
Die Debeka-Versicherungsgruppe aus Koblenz will mehr in den Ausbau erneuerbarer Energien sowie in soziale Immobilien wie Schulen, Kindergärten und medizinische Versorgungszentren investieren. Dafür hat sie den Investmentmanager KGAL damit beauftragt, zwei neue Fonds aufzulegen und zu managen. Die Debeka will bis zu 400 Mio. Euro in diese sogenannten Evergreen-Fonds investieren.
„Privatkunden sind die Verlierer der Konsolidierung“
Die Konsolidierungswelle auf dem Maklermarkt geht am Ende insbesondere zulasten der Kunden, insbesondere der Privatkunden, sagte Bernd Helmsauer, Chef der gleichnamigen Maklergruppe, auf der Fachmesse DKM. Gleichzeitig finde immer weniger Kundenbetreuung statt. Helmsauer berichtete von einer beachtlichen Zahl sogenannter „Bestandsrentner“. Damit meint er Vermittler, die kaum noch beim Kunden in Erscheinung treten – aber auch nicht an einen Verkauf denken, weil ihnen die laufenden Vergütungen eine nette Zusatzrente bescheren.
BaFin will Kfz-Versicherern auf die Finger schauen
Nachdem sie im Rahmen der sogenannten Wohlverhaltensaufsicht Geschäftspraktiken von Lebensversicherern unter die Lupe genommen hat, will die BaFin jetzt bei Schaden- und Unfallversicherern genauer hinschauen. Ein Fokus soll dabei auf Kfz-Versicherern liegen. Der Behörde sind insbesondere Preisdifferenzierungen und Rabattmöglichkeiten, die nicht immer risikobasiert sind, aufgefallen. Solche Praktiken seien nicht mit den Ansprüchen der BaFin vereinbar, sagte die oberste Versicherungsaufseherin Julia Wiens auf der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht in Bonn.
„Wir müssen sauber beraten“
Wie müssen sich Versicherer für die Zukunft aufstellen? Diese Frage haben hochkarätige Vertreter der Versicherungsbranche bei einer Podiumsdiskussion auf der Fachmesse DKM in Dortmund diskutiert. Dabei herrschte eine einhellige Meinung: Versicherer müssen sich zwar neuer Technologien bedienen und das vorhandene Potenzial für Zusammenschlüsse nutzen. Aber ebenso muss man das Vertrauen von Kundinnen und Kunden zurückgewinnen und in die Beratung von Mensch zu Mensch investieren, um in zehn Jahren noch relevant zu sein.












