Archiv ‘Ergo’

Kunstversicherung: Was, wenn es Nazi-Raubkunst ist?

Die Versicherungswirtschaft ist unzureichend auf das Problem von ungeklärten Eigentumsverhältnissen bei Kunstwerken vorbereitet, kritisierte der auf die Kunstversicherung spezialisierte Versicherungsmakler Stephan Zilkens bei einer Veranstaltung anlässlich der Kunstmesse Art Cologne. Sind Herkunft und Eigentumsverhältnisse nicht abschließend geklärt, drohen Schadenersatz und Rückerstattung. Die derzeit angebotenen Versicherungspolicen reichten bei weitem nicht aus, um die Gefahr der späten Anspruchstellung durch mögliche Erben abzusichern, etwa wenn jüdische Sammler zu NS-Zeiten enteignet worden waren.

Ergo: Run-off-Plattform soll sich nach 2019 öffnen

Der Versicherer Ergo arbeitet an der Migration seiner geschlossenen Lebensversicherungsbestände auf die Run-off-Plattform, die er zusammen mit IBM baut. Nach dem Jahresabschluss 2019 soll die erste Tranche integriert sein und die Plattform für Bestände anderer Versicherer geöffnet werden. Dabei geht es um das Management, nicht den Kauf fremder Bestände, sagte Ergo-Vorstand Joachim Fensch auf dem IBM-Versicherungskongress in Potsdam. Die Plattform sei aber nicht darauf angewiesen, weitere Kunden zu gewinnen, betonte Thomas Junold von IBM.

Scor: Rousseau ersetzt Gentsch

 Leute – Aktuelle Personalien  Der französische Rückversicherer Scor hat Laurent Rousseau (Bild) zum stellvertretenden CEO für den Schaden- und Unfallbereich bestellt und in seine Konzernleitung geholt. Der langjährige Spartenchef Benjamin Gentsch verlässt den Konzern. Außerdem: Der Vorstand der Ergo Österreich stellt sich neu auf. Christian Diemaier verantwortet ab dem 1. April 2018 beim Beratungsunternehmen Sopra Steria Consulting den Geschäftsbereich Insurance. Christian Kussmann wird bei der Gothaer zum 1. Oktober 2018 die neu geschaffene Stelle des Leiters Komposit Vertriebsunterstützung antreten.

Frankfurter Leben übernimmt C&A-Pensionskasse

Der Abwicklungsspezialist Frankfurter Leben übernimmt die Pensionskasse der Cofra-Gruppe, die der Familie Brenninkmeijer gehört und zu deren Tochterunternehmen die Bekleidungskette C&A gehört. Die Prudentia Pensionskasse verwaltet 50.000 Verträge mit rund 1,8 Mrd. Euro Kapitalanlagen. Damit hat die Frankfurter Leben, die dem chinesischen Investor Fosun gehört, bereits den vierten Deal abgeschlossen und kommt  jetzt auf 700.000 Verträge mit 10 Mrd. Euro Kapitalanlagen.

Knoll holt Schinnenburg

 Leute – Aktuelle Personalien  Stephan Schinnenburg, bis Januar Vorstand bei der Ergo, wird nach Informationen des Versicherungsmonitors Vertriebsvorstand der Deutschen Familienversicherung (DFV) in Frankfurt. Schinnenburg musste bei der Ergo gehen, nachdem fragwürdige Äußerungen über Mitarbeiter bekannt geworden waren. Außerdem wechselt DFV-Chef Stefan Knoll den Finanzchef aus. Statt Georg Jüngling wird Michael Morgenstern künftig das Ressort leiten. Er war bislang CFO bei der Gen Re in Köln.

Rieß: „Bei der Kostensenkung gut unterwegs“

Die Ergo-Gruppe ist zufrieden mit dem Fortschritt des Umbauprogramms. Die Kostensenkung laufe besser als geplant, die Umstellung auf neue wettbewerbsfähige Produkte sei gelungen, sagte Konzernchef Markus Rieß im Interview mit SZ und Versicherungsmonitor. Besonders zufrieden ist er mit der digitalen Neugründung Nexible, die noch 2018 ein zweites Privatkundenprodukt ausschließlich digital anbieten soll. Rieß verteidigt den Verkaufsversuch für die stillgelegten Lebensversicherer. Langfristig sieht er gute Überlebenschancen für klassische Versicherungsgesellschaften, sie werden nicht durch Start-ups oder Internet-Konzerne ersetzt.

Wie der Zwerg den Riesen anschiebt

 Was wirklich wichtig ist  Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Wie der kleine Versicherer Die Bayerische dem Riesen Ergo zu digitalem Erfolg verhilft.

Axa und Gothaer kontrollieren Roland

Die beiden Versicherer Axa und Gothaer haben die vier kleineren Aktionäre der Roland Rechtsschutz herausgekauft. Künftig hält die Axa 60 Prozent, die Gothaer 40 Prozent. Damit wird die komplexe Eigentümerstruktur beim drittgrößten deutschen Rechtsschutzversicherer spürbar vereinfacht. Die Axa erhöht dadurch ihre Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft, denn die Roland-Gruppe wird künftig bei ihr konsolidiert. Allerdings musste sie der Gothaer Zugeständnisse machen, damit sie die Umstrukturierung mitmacht.

Munich Re: Wenning verspricht höhere Gewinne

Im Rückversicherungsmarkt passiert derzeit viel. Nachdem sich die Hoffnungen der Anbieter auf signifikant höhere Preise durch die hohen Naturkatastrophenschäden 2017 zerschlagen haben, bekommt die Übernahmewelle wieder neue Fahrt: Axa kauft den Industrie- und Rückversicherer XL, der japanische Technologiekonzern Softbank will bei Swiss Re einsteigen. Munich Re-Chef Joachim Wenning hält sich dagegen an ein bewährtes Rezept: Er verspricht Gewinnsteigerungen und hohe Ausschüttungen an die Aktionäre. 2017 hat dem Konzern vor allem die Ergo Freude bereitet.

Oletzky wird Professor

 Leute – Aktuelle Personalien  Torsten Oletzky (Bild) unterrichtet künftig an einer Hochschule in Deutschland. Der ehemalige Ergo-Chef und Markus Rieß-Vorgänger hatte den Versicherer 2015 verlassen und sich eine Auszeit genommen. Seine Lehrtätigkeit beginnt mit dem kommenden Sommersemester, zudem wird er weiterhin beim InsurLab Germany in Köln arbeiten. Außerdem: Der Vermögensverwalter Meag von Munich Re und Ergo hat mit Hans-Joachim Barkmann im Bereich Assestmanagement einen neuen Geschäftsführer. Ronald Bühler ist seit März Head of Underwriting beim Assekuradeur Lampe & Schwartze.

Bildergalerie: Versicherungsmonitor Breakfast Briefing

Am Freitag diskutierten beim siebten Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors rund 50 Versicherer, Insurtechs, Makler und weitere Experten im Hotel Mondial am Dom in Köln. Referenten von Ergo, Zurich, Element, Smart Insurtech, Friendsurance, Coya und Flexperto gingen der Frage nach, ob Partnerschaften von Versicherern und Insurtechs ein Zukunftsmodell sind, oder doch nur eine Verzweiflungstat. In dieser Bildergalerie zeigen wir Ihnen Impressionen der Veranstaltung.

Die Zukunft der Versicherer entscheidet der Kunde

Die Nutzung von Kundenschnittstellen ist der entscheidende Punkt bei der künftigen Entwicklung der Versicherer. Ohne Partnerschaften mit neuen Spielern auf dem Versicherungsmarkt wird das nicht gelingen. „Alles ändert sich und total schnell“, sagte Monika Schulze, Global Head Customer & Digital Experience bei der Zurich Insurance Group, auf der Versicherungsmonitor-Konferenz Breakfast Briefing in Köln. „Wir haben da keine Zeit mehr, alles selbst zu bauen.“ Nur gemeinsam haben etablierte und neue Anbieter überhaupt eine Chance gegen die drohende Konkurrenz durch die globalen Technologie-Konzerne, so der Tenor der Konferenz.

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