Archiv ‘Pflichtversicherung’

BdV gehen Elementar-Pläne nicht weit genug

Die Pläne von Union und SPD, eine verpflichtende Elementarschadenabsicherung einzuführen, sieht der Bund der Versicherten (BdV) als Schritt in die richtige Richtung. Allerdings stört die Verbraucherschützer die mögliche Opt-out-Möglichkeit, zudem geht ihnen der Vorschlag nicht weit genug. Sie schlagen einen Risikopool in Verbindung mit der Grundsteuer vor.

R+V setzt auf Genobanken

Die R+V, die zum genossenschaftlichen Finanzlager gehört, konzentriert sich noch mehr als bisher auf Kunden und potenzielle Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken und anderer genossenschaftlichen Einrichtungen. Die Gruppe baut die interne Führungsstruktur um und konzentriert die eigentliche Macht in den Händen weniger Vorstände. Für das neue Strategieprogramm setzt sich das Unternehmen vorsichtige Ziele. 2024 sanken die Marktanteile, der Gewinn stieg.

Alte Leipziger ächzt unter Schadeninflation

Der Schaden- und Unfallversicherer der ALH-Gruppe hat im vergangenen Jahr ein negatives Jahresergebnis im zweistelligen Millionenbereich eingefahren. Gründe sind hohe Schäden in der Kfz- und der Wohngebäudesparte sowie die gestiegenen Ersatzteil- und Werkstattpreise. Vorstand Kai Waldmann ist jedoch zuversichtlich, dass sich die Zahlen wieder verbessern. Zur geplanten Einführung einer Pflichtversicherung im Bereich Elementarschäden äußerte sich der Versicherer verhalten optimistisch, wenn die Lokalpolitik bei der Ausweisung von Bauland für Risiken sensibilisiert werde.

Koalition plant staatlichen Rückversicherer

 Exklusiv  Union und SPD haben sich in den Verhandlungen für einen Koalitionsvertrag auf Einzelheiten zur verpflichtenden Elementarschadenversicherung geeinigt. Zum ersten Mal heißt es in einem Papier aus den Verhandlungen, dass die künftige Regierung eine staatliche Rückversicherung für Elementarschäden einführen will. Außerdem scheinen die Politiker die Klagen der Versicherer über Neubauten in Risikogebieten nicht überhört zu haben: Körperschaften, die trotz Naturgefahrenrisiken Baugebiete ausweisen, sollen vermehrt der Staatshaftung unterliegen.

ZEV: Elementarversicherung in den Koalitionsvertrag!

Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV) fordert, dass die Elementarschadenversicherung Bestandteil des Koalitionsvertrags sein sollte, den CDU und SPD derzeit aushandeln. Der Schritt ist in den Augen der deutsch-französischen Organisation nur logisch: Die CDU hatte die Einführung einer flächendeckenden Elementarschadenversicherung in ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl aufgenommen. Die SPD zeigte sich angetan von dem französischen Versicherungssystem, für das sich das ZEV stets ausgesprochen hat.

Wochenspot: Ungewissheit nach der Wahl

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Chefredakteurin Friederike Krieger und Berlin-Korrespondent Jonas Tauber über die Bundestagswahl. Sehr zum Leidwesen der Versicherer hat es ihre Lieblingspartei FDP nicht ins Parlament geschafft. Was die neuen Mehrheitsverhältnisse für die Versicherungsbranche bedeuten.

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Welche Baustellen auf die künftige Regierung warten

 Exklusiv  Nach den Bundestagswahlen beginnen die Sondierungen der Parteien für eine mögliche Regierungskoalition. Der Blick auf die vergangenen Wahlen zeigt, dass es große Unterschiede bei der Dauer bis zur Koalitionsbildung gegeben hat, unter 30 Tagen hat es aber keine Regierung geschafft. Der Versicherungsmonitor wirft dennoch schon mal einen Blick auf die Baustellen im Versicherungsbereich.

MSK erwartet Kapitalanforderungen in Milliardenhöhe

Die wachsenden Anforderungen durch Klimawandel, Regulatorik und der möglicherweise anstehenden Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung führen dazu, dass Wohngebäude- und Hausratversicherer bis zu 80 Mrd. Euro an zusätzlichem Kapital benötigen. Das hat die aktuarielle Beratungsgesellschaft MSK ausgerechnet. Nicht alle Gesellschaften können das Kapital bereitstellen. Manche werden sich aus dem Geschäft mit der Wohngebäudeversicherung verabschieden, erwarten die Aktuare.

GDV warnt vor Cyber-Pandemie

Die deutschen Versicherer haben ihre Beitragseinnahmen im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent gesteigert und rechnen mit einem ähnlichen Wachstum für 2025. Von der künftigen Bundesregierung erhofft sich die Branche einen Bürokratieabbau, Reformen der zusätzlichen Altersvorsorge und Konsequenzen aus den steigenden Klimaschäden. Bei der Debatte über die Stärkung des deutschen Wirtschaftsstandorts vermisst der Versichererverband GDV das Thema Cyberrisiken. GDV-Präsident Norbert Rollinger kündigte ein Konzept zur Stärkung der Cyber-Resilienz an.

Zielke kritisiert Regierung im Umgang mit CSRD

Der Analyst Carsten Zielke kritisiert die Bundesregierung für ihr Zögern bei der Umsetzung der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Dies werde weitreichende Folgen haben, sagte er in einem Pressegespräch. Als Beispiele nannte er steigende Kapitalkosten und die Beeinträchtigung der Artenvielfalt. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz fordert Zielke die Politik zu einer klaren Haltung auf.

Die Unterversicherungskrise

 Herbert Frommes Kolumne  Die Waldbrände in Kalifornien haben ein gravierendes Problem der Versicherungswirtschaft und ihrer Kunden ans Licht gebracht: die Unterversicherung. Viele Hausbesitzer hatten einen großen Teil ihres Vermögens in ihr Haus investiert, es aber nicht ausreichend versichert. Es geht buchstäblich um Billionen. Die Klimakrise führt nicht nur in den USA zu einer Zunahme von Naturkatastrophen mit entsprechenden Folgen für Gebäude und andere Wertgegenstände, die schlicht nicht mehr ausreichend versichert sind. Die Konsequenzen sind weitreichend.

Wochenspot: Weniger Bürokratie, aber wie?

 Wochenspot – der Podcast  Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Berlin-Korrespondent Jonas Tauber noch einmal über die anstehende Bundestagswahl und die Forderungen der Versicherer an eine neue Regierung. Sie wollen weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung.

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Munich Re: Teures Katastrophenjahr 2024

Stürme, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen haben 2024 weltweit Schäden in Höhe von 320 Mrd. Dollar verursacht, davon waren 140 Mrd. Dollar versichert. Das zeigt die aktuelle Bilanz des führenden Rückversicherers Munich Re. Damit musste die Branche deutlich mehr Geld als im Vorjahr in die Hand nehmen. Teuerstes Ereignis nach versicherten Schäden war der Hurrikan „Milton“. Munich Re betont die Rolle der weltweiten Erderwärmung für die steigenden Schäden.

GDV: 5,5 Mrd. Euro Schaden durch Wetterextreme

Naturgefahren haben in Deutschland 2024 versicherte Schäden in Höhe von 5,5 Mrd. Euro verursacht, meldet der Versichererverband GDV. Die Belastungen durch Elementarereignisse in der Sachversicherung lagen mit 2,5 Mrd. Euro über dem langjährigen Durchschnitt von 1,6 bis 1,7 Mrd. Euro. Der Verband fordert mehr Prävention, eine Pflichtversicherung für Hausbesitzer werde das Problem nicht lösen. Die Union hat in ihrem Wahlkampfprogramm genau das angekündigt. Auch bei den Grünen kommt das Thema zur Sprache.

Unionsparteien für Pflichtversicherung

Die Unionsparteien CDU und CSU fordern in ihrem Wahlprogramm die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Damit stellen sie sich gegen die erklärte Position der Versicherungswirtschaft. Dennoch überwiegt auch in der Branche die Erleichterung darüber, dass nach der verlorenen Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nun der Weg zu Neuwahlen frei ist. Bereits positiv geäußert hat sich der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK).

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