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Guy Carpenter: Die Käufer sind am Drücker

Der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter sieht die Erstversicherer in der anstehenden Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2026 in einer guten Verhandlungsposition. Der Markt werde immer stärker zu einem Käufermarkt, glaubt EMEA-Chef Laurent Rousseau. Appetit haben die Rückversicherer aber vor allem auf die Absicherung von Großschäden, während sie Frequenzschäden lieber ihren Kunden überlassen. Angesichts eines sinkenden Anteils an den gesamten versicherten Naturkatastrophenschäden müssten die Anbieter aufpassen, ihre Relevanz nicht zu verlieren.

Fitch: Risiken durch fehlende Rückversicherung

Wären staatliche Rückversicherungsprogramme weiter verbreitet, würde dies die Versicherungslücke bei Naturkatastrophen verringern – und das wäre angesichts steigender Schäden wichtig, findet die Ratingagentur Fitch. Versicherer, Versicherte und auch die Staaten selbst: Alle würden profitieren. Das zeigen aus Sicht der Analysten einige europäische Beispiele. Staaten, die noch kein solches Programm haben, drohen derweil Risiken.

Cyber: Viele Schäden, günstige Preise

Obwohl die Zahl der Cybervorfälle stark steigt, gehen die Preise im globalen Cyberversicherungsmarkt zurück, zeigt ein aktueller Marktbericht des Großmaklers Aon. Das liege am zunehmenden Wettbewerb, der nicht nur zu sinkenden Preisen, sondern auch zu Innovationen bei den Versicherungsbedingungen und im Risikomanagement führt. Laut Aon könnten neue Angriffsszenarien jedoch zu größeren Schäden führen und den Markt schnell wieder verhärten. Der Makler warnt zudem vor schweren Reputationsrisiken, die zum Einbruch der Aktienkurse führen können.

Gallagher Re: Rückversicherungskapital steigt deutlich

Das weltweite Rückversicherungskapital hat sich im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Gesamtjahr 2024 um 4,8 Prozent auf 805 Mrd. Dollar (691 Mrd. Euro) erhöht, berichtet der Rückversicherungsmakler Gallagher Re. Im gesamten laufenden Jahr dürfte das globale traditionelle Rückversicherungskapital um 8 Prozent zulegen. Trotz zuletzt leicht rückläufiger Eigenkapitalrenditen geht der Makler davon aus, dass die Renditen der Rückversicherer ihre Kapitalkosten weiterhin deutlich übertreffen.

Rückversicherer: Fitch und Moody’s senken Ausblick

Sinkende Preise und steigende Schäden stimmen die Ratingagenturen Fitch und Moody’s weniger optimistisch, was die Rückversicherer angeht. Beide haben ihren Ausblick für die Branche gesenkt – Moody’s von „positiv“ auf „neutral“, Fitch sogar von „neutral“ auf „sich verschlechternd“. Auch wenn die Agenturen weiterhin mit profitablen Ergebnissen rechnen, sehen sie die Zeichnungsdisziplin langsam schwinden. Im Gegensatz zu S&P erwarten sie auch, dass die Bedingungen aufweichen.

Kampf mit steigenden Naturkatastrophen-Schäden

Die Versicherungsbranche steht vor einem Wendepunkt: Laut dem neuen „Global Modeled Catastrophe Losses Report“ des Analyseunternehmens Verisk sind die jährlichen Durchschnittsschäden durch Naturkatastrophen auf 152 Mrd. Dollar (130 Mrd. Euro) geklettert. Inflation, Urbanisierung und Klimawandel verschieben das Risikoprofil deutlich hin zu stetigen, verlustreichen Frequenzschäden und weg von seltenen Extremereignissen.

Nachgiebig bei Preisen, streng bei Bedingungen

Die Ratingagentur S&P rechnet mit weiter rückläufigen Preisen für Rückversicherungen in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2026. Um durchschnittlich 5 Prozent wird das Prämienniveau bei kurzfristigen Verträgen wie Feuerversicherungen zurückgehen, erklärt Director Johannes Bender. Während die Rückversicherer bei den Preisen mit sich reden lassen, bleiben sie bei den Bedingungen unnachgiebig – auch wenn erste Versicherer bereits wieder nach Frequenzdeckungen verlangen. 

Howden startet Luftfahrtgeschäft in Deutschland

Leute – Aktuelle Personalien

Der Maklerkonsolidierer Howden steigt in Deutschland mit einem neuen Team ins Luftfahrtgeschäft ein. Geleitet wird es von Carsten Nawrath, Experte für Luft- und Raumfahrtversicherungen, der von Starr Insurance aus München kommt. Außerdem: Der Industrieversicherer QBE Deutschland verstärkt sein Cyber Underwriting mit zwei neuen Mitarbeitenden. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei der Versicherungskammer, bei den Beratern Oliver Wyman und Horn & Company sowie beim Kreditversicherer Allianz Trade in Nordeuropa. 

Lebensrückversicherung im Trend

US-Lebens- und Rentenversicherer setzen zunehmend auf Rückversicherung als strategisches Kapital- und Risikomanagementinstrument. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur A.M. Best in einem aktuellen Bericht im Vorfeld des Rückversicherungstreffens in Monte Carlo. Den sogenannten Offshore-Rückversicherern, also Gesellschaften in Bermuda und auf den Kaimaninseln, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

Ecclesia Re: Im Haftpflichtbereich ist viel Potenzial

 Exklusiv  Trotz sinkender Preise im Rückversicherungsmarkt ist das Interesse der Investoren an Versicherungsverbriefungen ungebrochen. Insbesondere Katastrophenanleihen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Aber auch im Haftpflichtbereich sieht Jens Ziser, Co-Geschäftsführer des Rückversicherungsmaklers Ecclesia Re, viele Möglichkeiten, um Kapitalanleger an den Risiken zu beteiligen – etwa über sogenannte Sidecars. Das Thema könnte durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz einen Schub bekommen, erklärt er im Interview mit dem Versicherungsmonitor.

Doppelbeförderung: Bode arbeitet für Talanx und HDI

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Hannoveraner Talanx-Gruppe möchte den Rückversicherungseinkauf bündeln. Deswegen befördert der Konzern Stephanie Bode gleich zwei Mal. Sie wird Leiterin des Bereichs Corporate und Specialty Lines von Talanx Group Reinsurance und Head of Reinsurance bei der Industrieversicherungstochter HDI Global. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim auf den Bermuda Inseln ansässigen Rückversicherer Conduit Re.

Rückversicherer verdienen erneut Kapitalkosten

Den Rückversicherern ist es 2024 zum zweiten Mal in Folge gelungen, eine Rendite oberhalb ihrer Kapitalkosten zu erwirtschaften. Zu diesem Schluss kommt die Ratingagentur A.M. Best in einem aktuellen Bericht. Auch im ersten Quartal 2025 haben die Anbieter einen guten Schnitt gemacht. Zwar sinken die Renditen infolge der rückläufigen Preise, aber auch die Kapitalkosten sind rückläufig.

GDV: Geringere Schäden durch Naturkatastrophen

Die Schäden durch Naturkatastrophen sind in der ersten Jahreshälfte 2025 nicht so hoch gewesen wie im Vorjahreszeitraum, teilt der Gesamtverband der Versicherer (GDV) mit. Dennoch sei das allgemeine Schadenniveau durch Naturkatastrophen immer noch hoch. In diesem Zusammenhang fordert Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen erneut eine bessere Prävention sowie eine stärkere Verbreitung von Elementarschadenpolicen für Hausbesitzer.

Willis: Kreditversicherer halten sich zurück

 Exklusiv  Kreditversicherungen gewinnen angesichts steigender Insolvenzen für Unternehmen an Bedeutung, schreibt der Makler und Berater Willis in einem aktuellen Marktbericht. Allerdings halten sich Versicherer zunehmend zurück, wenn es darum geht, sie gegen Zahlungsausfälle abzusichern. Obwohl sich die Lage in den meisten industriellen Sparten laut Experten entspannt hat, verhärtet sich nach Angaben von Willis der Kredit-, Luftfahrt-, und Kfz-Versicherungsmarkt.

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