Die Vienna Insurance Group (VIG) hält jetzt 98,38 Prozent der Aktien der von ihr übernommenen Nürnberger Versicherung, nachdem die Annahmefrist des Erwerbsangebots für Aktionäre am 21. November endete. Das geht aus den Geschäftszahlen der ersten neun Monate 2025 der Gruppe hervor. Die VIG hatte bereits in einer Ad-hoc-Meldung ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr erhöht und zeigt sich mit den aktuellen Geschäftszahlen zufrieden.
Versicherer
Dialog-Chefin Pagel wird Vorständin der Generali Deutschland
Der Vorstand der Generali Deutschland AG wird weiblicher: Der Konzern stellt seine Führungsstruktur breiter auf und schafft ein eigenständiges Vorstandsressort für das Maklergeschäft, das künftig von Tamara Pagel (Bild) geleitet wird. Ab dem 1. Januar 2026 übernimmt die Dialog-Chefin Pagel zusätzlich die neue Rolle der Chief Business Officer Broker. Parallel verlängert der Aufsichtsrat frühzeitig die Mandate von Melanie Kramp-Gerstner, Marcela Středová und Edoardo Malpaga.
DEVK setzt im Kundenservice auf KI-Agenten
Die DEVK hat zwei KI-Agenten eingeführt, die interne Fachfragen und eingehende Kundenanfragen beantworten. Entwickelt wurde das System von der Tochter Hayuno, die sich auf KI-Lösungen für Versicherungsprozesse spezialisiert hat. Der KI-Agent AskMate greift auf Versicherungsbedingungen und Vertragsdaten zu, ReplyMate erstellt Antwortvorschläge für eingehende Kundenmails. Seit August nutzen rund 200 Mitarbeitende die Technologie, weitere sollen folgen. Ziel sind kürzere Recherchezeiten und eine höhere Antwortqualität.
HDI-Statistik: Skiunfälle sind am teuersten
Unfälle auf der Skipiste verursachen in der privaten Unfallversicherung die mit Abstand höchsten Kosten aller Sportarten, zumindest laut der Sportunfall-Statistik der HDI Versicherung. Sie sind demnach ein Vielfaches teurer als ein durchschnittlicher Sportunfall. Gemessen an der Zahl der Schadenfälle liegt allerdings eine andere Sportart vorne.
BaFin will IRRD „so proportional wie möglich“ umsetzen
Die Finanzaufsicht BaFin will bei der Umsetzung der IRRD, der neuen EU-Richtlinie für die Sanierung und Abwicklung von Versicherern, auf höchste Proportionalität achten, betonte BaFin-Referatsleiterin Ricarda Maier beim Münsterischen Versicherungstag. Ohnehin sei nur ein kleiner Teil des Marktes betroffen. Branchenvertreter und Versicherungsjuristen warnen vor Überregulierung und halten die IRRD für weitestgehend überflüssig.
Nach Corvus-Verkauf: Delvos wechselt zu Liberty
Nach dem Verkauf des Cyber-Assekuradeurs Corvus hat der ehemalige Leiter der deutschen Niederlassung einen neuen Job. Oliver Delvos (Bild) wechselt zum Spezialversicherer Liberty Special Markets und wird dort das europäische Cyber-Geschäft leiten. Außerdem: Der Versichererverband GDV hat eine neue Leiterin für den Bereich Operations als Nachfolge für den scheidenden Thomas Kräutter gefunden. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei der Maklergenossenschaft Vema, dem schweizerischen Versicherer Helvetia sowie dem Dachverband der Einrichtungen für die betriebliche Altersversorgung Pensions Europe.
Württembergische: KI-Einsatz bringt Entlastung in Kfz
Nachdem sich zunächst eine Ernüchterung bezüglich der Ergebnisse beim Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) breit gemacht hatte, werden jetzt in der Schadenbearbeitung die ersten Erfolge erzielt. Davon berichtete Corinna Grau, Leiterin der Abteilung Schadenprozesse und Entwicklung der Württembergischen Versicherung, auf dem Schadenkongress von Businessforum 21 in Köln. Mit dem KI-Assistenten „Reggi” werden Mitarbeitende in der Kfz-Schadenbearbeitung bereits im laufenden Betrieb entlastet, berichtete sie.
DORA: Versicherer noch mitten in der Umsetzung
Seit dem 1. Januar 2025 ist die EU-Verordnung DORA zur digitalen Resilienz von Versicherern und Banken in Kraft. Bei der Umsetzung ist schon einiges passiert, doch richtig weit sind die meisten Versicherer nach eigener Einschätzung dabei noch nicht. Das hat eine Umfrage der Unternehmensberatung Horváth ergeben. Nur ein Drittel der Befragten sieht sich bei der Implementierung der DORA-Regularien als weit fortgeschritten. Herausfordernd bleiben der Umgang mit externen Dienstleistern und mit den eigenen IT-Assets.
Schadenmanagement und KI
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Zwei Konferenzen zum Thema Schadenmanagement, der Insurance Summit des Handelsblatts und eine Fachtagung des GDV
Wo die Blockchain weiterlebt
Für Jahrhunderte eine Tradition in der Welt der Hamburger Transportsicherung, heute digital unterwegs mit einer Technologie, die aus Sicht vieler anderer die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte: Die Hanseatische Versicherungsbörse bietet seit 2024 eine Plattform für die Ausschreibung von Sachpolicen, die auf die Blockchain setzt. Der Ansatz sei für die Abwicklung von Ausschreibung und Abschluss von Industrierisiken ideal geeignet, ist die Börsenvorsitzende Svenja Richartz überzeugt.
EU-Kommission reformiert PEPP
Die europäische Kommission will die private Altersvorsorge in der EU stärken und hat dafür das länderübergreifende Altersvorsorgeprodukt „Pan-European Personal Pension Product“ (PEPP) reformiert. Der Gesamtverband der Versicherer und der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute begrüßen diesen Schritt und betonen, dass er erforderlich sei, um Altersvorsorgeprodukte in der EU zugänglicher zu machen und dadurch stärker zu verbreiten. Verbraucherschützer sehen das eher kritisch.
Aktuelle Serie: Digitale Trends 2026
In unserer Serie „Digitale Trends 2026“ stellen wir Projekte vor, die für den Preis „Digitaler Leuchtturm Versicherung“ eingereicht wurden. Er wird am 2. Dezember 2025 in Köln vom Süddeutschen Verlag verliehen. In diesem Jahr haben sich Versicherer, Insurtechs, Makler und Dienstleister mit 14 Initiativen beworben. Hier finden Sie alle Teile der Serie.
Europäische Versicherer holen bei Private Credit auf
Europäische Versicherer werden in den kommenden Jahren bei ihren Kapitalanlagen noch stärker auf das Thema Private Credit setzen, erwartet die Ratingagentur Fitch. Ein Treiber der Entwicklung sind regulatorische Erleichterungen – in Deutschland die Änderung der Anlageverordnung. Die Fitch-Analysten warnen davor, dass die Entwicklung Risiken mit sich bringt. Auch die Finanzaufsicht BaFin betrachtet das Thema mit Sorge.













