Meinung am Mittwoch Künstliche Intelligenz (KI) ist das neue Buzzword in der Versicherungswirtschaft. Dabei nutzen die meisten Unternehmen KI bisher hauptsächlich zur Optimierung ihrer Prozesse und sind noch weit davon entfernt, das Potenzial der Maschinen voll auszunutzen. Erst die nächste Stufe wird die Branche wirklich verändern. Denn der Zauber der KI geht vor allem von ihren Fähigkeiten für die Risikoanalyse aus, die den Versicherern ganz neue Möglichkeiten eröffnen werden.
Archiv ‘Digitalisierung’
Tektonische Beben
Herbert Frommes Kolumne Die Übernahme von XL durch Axa und der Annäherungsversuch von Softbank bei Swiss Re markieren sehr wahrscheinlich den Beginn weitreichender Veränderungen im Welt-Versicherungsmarkt. Es könnte sein, dass hier die wahren „Global Player“ der Zukunft geboren werden. Klar ist: Selbst die größten Anbieter sind genau das bisher nicht. In Wirklichkeit spielen internationale Konzerne wie Allianz, Axa, AIG oder Zurich im Weltmarkt bislang eine untergeordnete Rolle. Es ist Zeit für Veränderungen.
Munich Re: Wenning verspricht höhere Gewinne
Im Rückversicherungsmarkt passiert derzeit viel. Nachdem sich die Hoffnungen der Anbieter auf signifikant höhere Preise durch die hohen Naturkatastrophenschäden 2017 zerschlagen haben, bekommt die Übernahmewelle wieder neue Fahrt: Axa kauft den Industrie- und Rückversicherer XL, der japanische Technologiekonzern Softbank will bei Swiss Re einsteigen. Munich Re-Chef Joachim Wenning hält sich dagegen an ein bewährtes Rezept: Er verspricht Gewinnsteigerungen und hohe Ausschüttungen an die Aktionäre. 2017 hat dem Konzern vor allem die Ergo Freude bereitet.
Basler zieht erste Bilanz zu digitalem Kfz-Angebot
Der Schweizer Versicherer Basler hat eine Kfz-Versicherung auf den Markt gebracht, die volldigital funktionieren soll. Bis zum Angebot dauert es nur 60 Sekunden, bis zum Vertragsschluss drei Minuten, versprechen die Schweizer. Philippe Boog, Bereichsleiter Services Schadenversicherung bei der Baloise Gruppe, zog auf einer Fachveranstaltung eine erste Bilanz. Das System basiert auf einer Technologie von Guidewire. Der Softwarehersteller sieht die Schaden- und Unfallversicherer gut für die digitale Zukunft gerüstet. Allerdings sollten sich die Konzerne intensiver mit dem Aufbau von Ökosystemen befassen, beispielsweise in der Kfz-Versicherung.
Cyber: Industrie schließt mehr Policen ab
Deutsche Unternehmen schließen zunehmend Cyberpolicen ab. Laut einer aktuellen Umfrage des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft haben mittlerweile 39,8 Prozent der teilnehmenden Unternehmen eine Cyberdeckung. Vor zwei Jahren waren es noch deutlich weniger. Zufrieden mit den Angeboten der Versicherer ist allerdings nur die Hälfte der Befragten. Gleichzeitig werden die Versicherer immer vorsichtiger, wie viel Kapazität sie für Cyberdeckungen zur Verfügung stellen, hat Johannes Behrends vom Makler Aon beobachtet. Umstritten ist in der Branche, ob Versicherer Bußgelder wegen Datenschutzverletzungen bezahlen dürfen.
War for Talent – Hat die Assekuranz eine Chance?
Meinung am Mittwoch Lange Jahre hat das Thema Arbeitslosigkeit Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geprägt. Doch nun verändern Jahre des Wachstums und der demografische Wandel das Bild. 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland beklagen einen Fachkräftemangel. Handwerker, Altenpfleger, Polizisten, IT-Spezialisten oder Vertriebler werden deutschlandweit dringend gesucht. Die Versicherungsbranche bildet dabei keine Ausnahme. Im Gegenteil, das negative Branchenimage verstärkt diese Problematik noch. Das Gewinnen junger Talente wird somit für die Versicherungsbranche zu einer immer größeren Herausforderung, ist aber im immer härter werden Wettbewerb überlebenswichtig.
Rückversicherung: Technologie eröffnet neue Chancen
Angesichts der anhaltend niedrigen Preise im Kerngeschäft sind die Rückversicherer händeringend auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern. Neue Technologien sind der Schlüssel für Wachstum, sagte Edouard Schmid von der Swiss Re auf dem SZ-Rückversicherungstag in München. Sie helfen, neue Policen wie eine digitale Viehzüchter-Police für afrikanische Bauern oder eine Flugverspätungsversicherung zu entwickeln, aber die Digitalisierung des Kerngeschäfts bleibt noch eine Mammutaufgabe.
Bildergalerie: Versicherungsmonitor Breakfast Briefing
Am Freitag diskutierten beim siebten Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors rund 50 Versicherer, Insurtechs, Makler und weitere Experten im Hotel Mondial am Dom in Köln. Referenten von Ergo, Zurich, Element, Smart Insurtech, Friendsurance, Coya und Flexperto gingen der Frage nach, ob Partnerschaften von Versicherern und Insurtechs ein Zukunftsmodell sind, oder doch nur eine Verzweiflungstat. In dieser Bildergalerie zeigen wir Ihnen Impressionen der Veranstaltung.
Die Zukunft der Versicherer entscheidet der Kunde
Die Nutzung von Kundenschnittstellen ist der entscheidende Punkt bei der künftigen Entwicklung der Versicherer. Ohne Partnerschaften mit neuen Spielern auf dem Versicherungsmarkt wird das nicht gelingen. „Alles ändert sich und total schnell“, sagte Monika Schulze, Global Head Customer & Digital Experience bei der Zurich Insurance Group, auf der Versicherungsmonitor-Konferenz Breakfast Briefing in Köln. „Wir haben da keine Zeit mehr, alles selbst zu bauen.“ Nur gemeinsam haben etablierte und neue Anbieter überhaupt eine Chance gegen die drohende Konkurrenz durch die globalen Technologie-Konzerne, so der Tenor der Konferenz.
Allianz mit neuem Vorstandsressort
Leute – Aktuelle Personalien Die Allianz hat Iván de la Sota zum Chief Business Transformation Officer ernannt. Mit dem neu geschaffenen Vorstandsressort reorganisiert der Versicherer seine Digitalstrategie. Chief Digital Officer Solmaz Altin wechselt in die Asien-Holding des Konzerns. De la Sotas Aufgaben sollen auf dem Ressort von Altin aufbauen, aber über den reinen Fokus auf das Digitale hinausgehen. Der bisherige Chef der ibero-lateinamerikanischen Region soll sich um die Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle im Allgemeinen kümmern. Außerdem: GDV-Präsident Wolfgang Weiler wird Aufsichtsrat beim Insurtech Coya.
Arvato: Versicherer sollten Mahnwesen optimieren
Im Zuge der Digitalisierung investieren viele Versicherer zurzeit massiv in die Optimierung ihrer Prozesse. Dabei konzentrieren sie sich vor allem auf den Vertrieb, das Underwriting und die Schadenbearbeitung. Das Mahnwesen bleibt dabei oft außen vor, kritisiert der zu Bertelsmann gehörende Inkassodienstleister Arvato in einem aktuellen Whitepaper. Die Studie finden Abonnenten exklusiv in der Whitepaper-Bibliothek des Versicherungsmonitors.
Gesundheits-Apps sind bei Versicherten beliebt
Eine Mehrzahl der Kunden erwartet neben den eigentlichen Versicherungsleistungen zusätzliche Assistanceleistungen – viel bezahlen möchten sie dafür aber nicht. Besonders interessiert sind die Versicherten an Unterstützungsangeboten in der Krankenversicherung, hier erfreuen sich Apps einer zunehmenden Beliebtheit. Das zeigt das aktuelle Assistance-Barometer der zur Generali gehörenden Europ Assistance. Danach messen die allermeisten Versicherer der Assistance eine hohe und in Zukunft noch wachsende Bedeutung zu. Vermittler halten Assistanceleistungen ebenfalls für ein wichtiges Angebot, am skeptischsten sind dabei Makler und Mehrfachagenten.
Cyberpolice in fünf Minuten
Das Berliner Start-up Cyberdirekt will den Kauf von Cyberpolicen für Mittelständler vereinfachen. Bisher ist der Antragsprozess sehr langwierig, Unternehmen müssen lange Fragebögen ausfüllen, um eine Police zu bekommen, erklärt Geschäftsführer Hanno Pingsmann. Cyberdirekt hat den Prozess zusammen mit AIG, Hiscox, HDI und Markel standardisiert, sodass Unternehmen für ein verbindliches Angebot nur noch ihre Branche und ihren Jahresumsatz angeben müssen. Der Abschluss erfolgt vollautomatisch. Die ganze Antragsstrecke soll nicht länger als fünf Minuten dauern.
„Fit für die Zukunft“: Motto mit vielen Möglichkeiten
Meinung am Mittwoch „Fit für die Zukunft“ – Das ist ein in den Medien und der Versicherungsbranche viel zitiertes Motto. Doch worauf müssen wir als Versicherer das Motto schwerpunktmäßig beziehen? Es scheint in vielerlei Hinsicht und Ausprägung auf ein Unternehmen anwendbar zu sein. Entscheidend ist die mentale Fitness, über die Zukunft nachzudenken. Sie sollte schon heute Bestandteil einer erfolgreich angelegten Jobprofils sein.
Insurtechs und Lebensversicherer
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Allianz Deutschland-Zahlen, KPMG-Studie zur Zukunft der Lebensversicherung und Versicherungsmonitor Breakfast Briefing zu Insurtechs.














