Maklerpools sind vor allem für kleinere Vermittler oft unverzichtbar. Die Dienstleister unterstützen sie bei Courtagevereinbarungen mit Versicherern, mit Vergleichs- und Beratungssoftware und helfen bei der Beratungsdokumentation. Allerdings können durch die Kooperationen mit Pools auch Abhängigkeiten entstehen, die ihre Rolle als Sachwalter des Kunden in Mitleidenschaft ziehen kann. Davor warnt der Vermittlerverband BVK in einer aktuellen Studie. Nicht alle Makler seien sich der Gefahren bewusst, warnt der Verband.
Archiv ‘Provisionsdeckel’
2021: Der Jahresrückblick Teil 1
2021 war ein bewegtes Jahr – vor allem für Versicherungsmakler. In der Branche machen sich mit dem Unternehmer Tobias Warweg, MRH Trowe und MLP gleich mehrere Spieler daran, Konkurrenten aufzukaufen. Unterdessen hinterlässt die Corona-Pandemie in den Zahlen der Versicherer und Rückversicherer tiefe Spuren, das Containerschiff „Ever Given“ blockiert den Suez-Kanal und die D&O-Versicherer von Volkswagen einigen sich im Dieselskandal mit dem Konzern auf eine Rekordschadenzahlung. Der Versicherungsmonitor blickt auf die aufregendsten Deals, die wichtigsten Personalien und die größten Ereignisse des Jahres zurück. Hier der erste Teil.
Restschuld-Provisionsdeckel: Auf ins 19. Jahrhundert
Legal Eye – Die Rechtskolumne Am 1. Juli 2022 tritt der Provisionsdeckel für die Restschuldversicherung in Kraft. Ab dann dürfen die an Vermittler gezahlten Abschlussprovisionen nur noch 2,5 Prozent der abgesicherten Summe betragen. Der Gesetzgeber ist an einigen Stellen jedoch über das Ziel hinausgeschossen. So verlangt er für die Vereinbarung der Provision die Schriftform. Das ist in der Praxis nicht praktikabel und wird zu Unsicherheiten führen.
Die DVAG kassiert doppelt
Exklusiv Neue Methoden bei der Deutschen Vermögensberatung AG in Frankfurt: Der Strukturvertrieb, der mit Fußballtrainer Jürgen Klopp wirbt, verlangt bei fondsgebundenen Lebensversicherungen nicht nur Provision vom Versicherer, sondern auch Kickbacks von den Fondsgesellschaften, bei denen die Kundengelder angelegt werden. Die Finanzaufsicht BaFin will zum Einzelfall nichts sagen, äußert sich aber zu solchen Kickbacks außergewöhnlich deutlich. Für die Branche ist das Vorgehen der DVAG schlecht, es könnte die Diskussion um einen Provisionsdeckel wieder aufflammen lassen.
Die Lebensversicherer, die Erpresser und die Politik
Herbert Frommes Kolumne Die Parteien der Ampel-Koalition verhandeln über die Zukunft der privaten Altersvorsorge. Sie sprechen über neue Modelle wie das Aktiensparen, aber auch über die Provisionen für Lebensversicherungen. Deckel, Verbot, keine Einschränkungen – noch ist nichts entschieden, wie ja auch nicht entschieden ist, ob es überhaupt eine Ampel gibt. Doch ziemlich sicher ist: Das jetzige Modell wird so nicht bleiben, eine Art Deckel wird kommen. Es gibt eine ganze Reihe von Versicherungsvorständen, die das überhaupt nicht schlimm finden.
Heinz: „Der schwierigste Part ist die SPD“
Michael Heinz gibt nicht auf. Der Präsident des Vermittlerverbands BVK hat noch Hoffnungen für die Riester-Rente, die vielen vor allem wegen des gesunkenen Höchstrechnungszinses und der gleichzeitig ausgebliebenen Reform als tot gilt. Mit Blick auf die neue Bundesregierung setzt Heinz allem auf die Verhandlungsgeschicke der FDP. Auch mit den Grünen seien noch verhältnismäßig gut pragmatische Diskussionen möglich, sagte er auf der Vermittlermesse DKM. Harsche Kritik äußerte er an der SPD – sie sei für sachliche Gespräche zu ideologisch geprägt.
Kulturwandel bei der BaFin
Herbert Frommes Kolumne Die erste Pressekonferenz des neuen BaFin-Chefs Mark Branson war voller Merkwürdigkeiten und knapp an Inhalt. Doch das sollte niemanden täuschen. Branson hat eine glasklare Agenda: Er will den Verbraucherschutz deutlich stärken und dazu auch mal schneller als bisher schießen. Zu den Absichten einer neuen Bundesregierung passt das gut, gleichgültig welche Parteien sie stellen werden. Für die Versicherer bedeutet das, dass sie sich an einen neuen Aufsichtsstil gewöhnen müssen.
BVK hofft auf Verhandlungsgeschick der FDP
Noch ist unklar, welche Parteien die künftige Bundesregierung bilden werden. Denkbar sind verschiedene Konstellationen. Für den Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) ist dabei nur eines wichtig: Die FDP muss mit am Tisch sitzen. Denn zwischen dem Vermittlerverband und den Freien Demokraten gibt es große Schnittmengen, betonte BVK-Präsident Michael Heinz auf einer Veranstaltung. Beide sind für eine Reform der Riester-Rente und gegen die Einführung eines Provisionsdeckels.
Wochenspot: Politische Ausblicke und Intrigen in Italien
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Redakteurin Katrin Berkenkopf und Chefredakteurin Friederike Krieger über den politischen Ausblick für die Branche nach der Bundestagswahl und den Machtkampf bei der italienischen Generali.
Harte Zeiten in Berlin
Der Wahlkrimi ist vorbei, jetzt beginnt der Koalitionskrimi. Eine erneute große Koalition wird niemand wollen. Ob Grüne und FDP mit der SPD oder mit der Union koalieren, ist noch nicht ausgemacht. Jamaika oder Ampel: Die neue Regierung und das Parlament werden es der Versicherungswirtschaft nicht leicht machen. Riester ist auf jeden Fall tot, das schwedische Aktiensparen-Modell dürfte eingeführt werden. Auch beim Personal wird es bunter: Der frühere GDV-Chefvolkswirt Klaus Wiener zieht in den Bundestag ein, der erbitterte PKV-Feind Karl Lauterbach bleibt.
Sündenfall gegenüber dem Kunden
Beim Symposium des Maklerverbands BDVM ging es heiß her: Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband prangerte den jahrelangen Fokus auf Garantieprodukte in der Altersvorsorge als Falschberatung an – und warb für ein staatlich organisiertes Modell. Dietmar Bläsing vom Volkswohl Bund keilte gegen den Vorstoß von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen zum Standard-Riester. Wer Do-it-yourself empfehle, versündige sich am Kunden, mahnte er. Auch bei den Maklern ist die Unzufriedenheit mit Asmussen deutlich spürbar.
Abschlusskosten stabil bei 7,5 Mrd. Euro
Die deutschen Lebensversicherer haben 2020 für Abschlusskosten 7,5 Mrd. Euro aufgewandt – ebenso viel wie im Vorjahr, zeigt eine Veröffentlichung des Versichererverbands GDV. Das ist Rückenwind für Kritiker, die nach Konsequenzen rufen. Die Vermittlungsaufwendungen in der Lebensversicherung stehen seit Längerem in der Kritik. Die Bundesregierung hatte zur Begrenzung eigentlich einen Provisionsdeckel geplant, der aber gescheitert ist. Abschlusskosten sind nicht nur Provisionen, betont der Verband gegenüber dem Versicherungsmonitor.
BdV kämpft gegen Wucher bei Restschuld
Gerade erst hat der Gesetzgeber die Einführung eines Provisionsdeckels in der Restschuldversicherung beschlossen, da legt der Bund der Versicherten (BdV) mit seinem Protest gegen diese Policen richtig los: Er ist dem „Bündnis gegen Wucher“ beigetreten und will nun gemeinsam mit anderen Verbraucherschützern gegen die Auswüchse in diesem Bereich kämpfen. So soll etwa bis Ende des Jahres feststehen, ob das Bündnis eine Musterfeststellungsklage startet.











