Herbert Frommes Kolumne Eigentlich konnten die deutschen Lebensversicherer vor einem Jahr mit einer Entspannung der Lage rechnen. Das Finanzministerium hatte die Änderung der Regeln für die Zinszusatzreserve auf den Weg gebracht, und die Zinsen konnten kaum noch tiefer sinken. Gleichzeitig zog das Neugeschäft an. Doch zwölf Monate später ist die Lage alles andere als rosig. Zwar läuft das Neugeschäft sehr gut – aber davon profitieren nur wenige. Gleichzeitig spürt die Branche harten Gegenwind. Die Deutschlandrente ist keineswegs tot, der Provisionsdeckel auch nicht, die Zinsstrukturkurve wird teuer, und die Eiopa-Pläne zu Solvency II auch. … Lesen Sie mehr ›
Archiv ‘Zinszusatzreserve’
S&P sieht wenig Änderung bei Überschussbeteiligung
Die durchschnittliche laufende Verzinsung der deutschen Lebensversicherer wird für 2020 leicht unter die zuletzt erreichten 2,34 Prozent sinken, erwartet die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P). Gleichzeitig rechnen die Analysten mit einem Anstieg der Zuführungen zur Zinszusatzreserve auf 10 Mrd. Euro. Das liegt noch über dem Wert, den zuletzt Assekurata prognostiziert hatte. Die Lebensversicherer könnten dennoch auf absehbare Zeit mehr Erträge aus ihren Investments erwirtschaften als zur Erfüllung der Garantien nötig sind, so S&P. … Lesen Sie mehr ›
Policen Direkt: ZZR-Reform wirkt und war nötig
Die Änderung der Zinszusatzreserve (ZZR) 2018 hat die Ertragslage der Lebensversicherer verbessert und war außerdem dringend nötig. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Zweitmarktanbieters Policen Direkt. Die durchschnittliche Finanzstärke der Branche als Verhältnis von Kapitalanlageerträgen zu den Rechnungszinsanforderungen hat sich durch die ZZR-Reform von 105 Prozent auf 114 Prozent verbessert. Bei immerhin 30 von 84 Gesellschaften lag der Wert aber unter 100 Prozent. Bei einem einzelnen Versicherer reichten auch die Gesamterträge nicht aus, um den Anforderungen von Rechnungszins und ZZR gerecht zu werden. … Lesen Sie mehr ›
VAG-Änderung: Zwang zur Verlustübernahme?
Legal Eye – Die Rechtskolumne Durch eine Gesetzesänderung steht die Beendigung von Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen seit dem Sommer unter dem Genehmigungsvorbehalt der BaFin. Übergangsbestimmungen gibt es nicht. Die BaFin soll dadurch gewährleisten können, dass die Verlustübernahmepflicht der Muttergesellschaft im Niedrigzinsumfeld langfristig bestehen bleibt. Bei kritischer Prüfung – gerade auch unter dem Gesichtspunkt der Rechtssicherheit – überzeugt die gesetzliche Neuregelung nicht, der Gesetzgeber schießt weit über das Ziel hinaus. Daher wird die BaFin den Genehmigungsvorbehalt sehr restriktiv anwenden müssen. … Lesen Sie mehr ›
Die ZZR-Belastung geht weiter
Die Zinszusatzreserve (ZZR) könnte den Lebensversicherern länger erhalten bleiben als gedacht, glaubt Kay-Uwe Schaumlöffel, Versicherungsaufseher bei der Finanzaufsicht BaFin. Bleiben die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau oder sinken sie noch weiter, müssten sich die Gesellschaften darauf einstellen, ab 2026 auch Kapital für Verträge mit einem Garantiezins von 0,9 Prozent in die Reserve zu stecken. Nach der Änderung der Rechenmethode für die ZZR im vergangenen Jahr waren viele Versicherer davon ausgegangen, dass sie weitgehend ausfinanziert seien, was die künftigen Einzahlungen in die Reserve betrifft. Der erneute Zinsrückgang macht diese Annahme zunichte. … Lesen Sie mehr ›
Moody’s: Mehr Probleme für Lebensversicherer
Die Lage für die deutschen Lebensversicherer verschlechtert sich weiter. Die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank wird dafür sorgen, dass die Unternehmen in diesem Jahr wieder mehr Geld in die Zinszusatzreserve stecken müssen – trotz der vor einem Jahr beschlossenen Erleichterungen, warnt die Ratingagentur Moody’s. Das Unternehmen behält deshalb auch den negativen Ausblick für die Branche bei. Besser sieht es in der Schaden- und Unfallversicherung aus. Anders als Marktbeobachter erwartet die Ratingagentur auch keinen Preiskampf in der Autoversicherung. … Lesen Sie mehr ›
Die alte, neue Not der Lebensversicherer
Herbert Frommes Kolumne Die Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank bringen viele Lebensversicherer erneut in Not. Die Entspannung, die mit der Änderung der Regeln für die Zinszusatzreserve (ZZR) vor einem Jahr erreicht wurde, hält nicht vor. Marktweit müssen Unternehmen im laufenden Jahr die ZZR höher befüllen, als sie erwartet hatten. Gesellschaften, die ohnehin hart am Wind segeln, kann das in große Schwierigkeiten bringen. Spürbar wird das in den Bilanzarbeiten für das Jahr 2019, die gerade beginnen. … Lesen Sie mehr ›
Assekurata: Den Lebensversicherern geht es besser
Die Lage der deutschen Lebensversicherer hat sich nach einer langen Durststrecke etwas verbessert. Die Ratingagentur Assekurata zieht in ihrem Marktausblick ein „leicht positives“ Fazit. In den Vorjahren hatten sich die Analysten deutlich pessimistischer geäußert. Der Gesetzgeber habe nun mit der Korridormethode bei der Zinszusatzreserve (ZZR) eine valide Planungsperspektive geschaffen. Dennoch werden viele Versicherer noch lange ZZR-Mittel zuführen müssen. Den Aufbau der Reserve bezeichnet Assekurata als großen Kraftakt. „Ohne massive Auflösungen von Bewertungsreserven wäre dies vielfach nicht möglich gewesen“, schreibt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung. … Lesen Sie mehr ›
VHV löst 80er Jahre-IT ab
Der Versicherer VHV aus Hannover zieht ein positives Zwischenfazit für sein vor zwei Jahren gestartetes, 400 Mio. Euro schweres Digitalisierungsprogramm. Das Unternehmen löst sein fast vier Jahrzehnte altes Verwaltungssystem ab, zudem bietet es Maklern und Maklerversicherern seit Ende des vergangenen Jahres ein Maklerverwaltungssystem an. Mit den Geschäftszahlen für 2018 zeigte sich Vorstandschef Uwe Reuter zufrieden. Die VHV konnte die Beitragseinnahmen in allen Sparten ausbauen. Der Nachsteuergewinn liegt mit 233,3 Mio. Euro 50 Prozent über dem Vorjahr. Dabei profitierte das Unternehmen auch von geringen Elementarschäden. … Lesen Sie mehr ›
Zinsreserve senkt Garantielast der Lebensversicherer
Deutsche Lebensversicherer müssen dank der Zinszusatzreserve (ZZR) weniger Gewinne am Kapitalmarkt erzielen, um ausgegebene Garantien zu erfüllen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Analyse der Ratingagentur Fitch. Durch die ZZR senkten sich die Garantieverpflichtungen für die deutschen Anbieter 2018 von im Durchschnitt 2,9 Prozent auf 1,9 Prozent. In den kommenden zehn Jahren könnte sich dieser Wert bis auf 1,04 Prozent reduzieren, erwartet Fitch. … Lesen Sie mehr ›
Grund: „Run-off nicht verteufeln“
Ein externer Run-off darf nicht zu Lasten der Kunden gehen. Das hat der oberste Versicherungsaufseher der BaFin Frank Grund auf der Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten in Berlin erneut betont. Die Aufsichtsbehörde hat vor Kurzem dem Verkauf der Generali Leben samt vier Millionen Verträgen an den Abwickler Viridium zugestimmt. Grund zeigte Verständnis für die Sorgen betroffener Kunden, wandte sich aber gegen eine Verteufelung des Run-off. Einen großen Trend zu solchen Transaktionen erwartet er nicht. … Lesen Sie mehr ›
Japan, wir kommen
Herbert Frommes Kolumne Die weit verbreitete Hoffnung auf einen Zinsanstieg ist verflogen. Immer mehr Experten erwarten, dass die niedrigen Zinsen noch viele Jahre die Märkte bestimmen werden. Das Japan-Szenario ist nahe. Für die Versicherer hat das sehr unschöne Konsequenzen: Obwohl ein ordentlicher Teil der Zinsgarantien durch die Zinszusatzreserve entschärft wurde, belasten sie doch weiterhin die Lebensversicherer. Dazu kommt, dass viele Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren auf höher rentierliche Papiere ausgewichen sind und ihre Aktienquoten erhöht haben. Die Risiken sind beträchtlich. Die Situation dürfte zu deutlich mehr Nachfrage nach Lebens-Run-offs und Interesse an Fusionen führen. … Lesen Sie mehr ›