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Infrastruktur der Zuversicht

Meinung am Mittwoch

Versicherbarkeit ist ein Fundament gesellschaftlicher Zuversicht. Sie hält Wirtschaft und Privatleben zusammen, ermöglicht Planung, Mut, Investition und schützt im Fall des Falles vor dem Absturz. Wir müssen diesen Purpose wieder spürbar machen: für Kunden, für Partner und vor allem für unsere eigenen Teams, schreibt Ralph Rockel, Vorstandssprecher der MRH Trowe AG Holding. Wenn uns das gelingt, bleibt die Versicherungswirtschaft nicht nur systemrelevant, sondern wird zu einem Ort, an dem Menschen arbeiten wollen.

Bernd Helmsauer verlässt die Helmsauer-Gruppe

Exklusiv

Bernd Helmsauer, Chef der Maklergruppe Helmsauer, hat nach Informationen des Versicherungsmonitors alle Mandate in den Unternehmen niedergelegt. Die Gruppe zählt mit 550 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund 85 Mio. Euro zu den Top 20 der Branche. Offenbar gab es Auseinandersetzungen mit dem Private-Equity-Investor Nordic Capital, der die Mehrheit an Helmsauer hält. Einen Interims-Nachfolger für den Chef gibt es schon.

Lebensversicherer stabil, aber zinssensitiv

Deutsche Lebensversicherer verfügen über robustes Eigenkapital, reagieren aber zunehmend sensibel auf Zinsbewegungen, sagte der Analyst Carsten Zielke bei einem Pressegespräch. Außerdem stellen die von der Bundesregierung geplante Reform der Altersvorsorge auf der einen und die Zinsentwicklung auf der anderen Seite die Gesellschaften vor Herausforderungen, schreiben Zielke und sein Team des Beratungsunternehmens Zielke Research Consult in einer aktuellen Studie. Auch öffne sich die Schere zwischen starken und schwachen Anbietern am Markt weiter.

Nur moderate Finanzrisiken für Versicherer

Trotz eines von vielen Risiken geprägten Finanzsystems steht die Versicherungswirtschaft vergleichsweise gut da, glaubt der Gesamtverband der Versicherer (GDV). Die Unternehmen profitierten von soliden Solvenzquoten und einer normalisierten Zinsstrukturkurve mit höheren Laufzeitprämien für längerfristige Anlagen, schreibt der GDV in seinem aktuellen Finanzstabilitätsbericht. Insgesamt blieben aber auch Versicherer verwundbar. Für deutsche Anbieter sind klimabezogene Risiken ein zentrales Thema und ein strategischer Schwerpunkt.

Eiopa warnt vor Risiken von Private Credit

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht das wachsende Engagement der Versicherer, besonders der deutschen, im Bereich Private Credit mit Sorge. Aufsichtsbehörden und Investoren müssten darauf achten, dass das Wachstum nachhaltig sei und die Finanzstabilität nicht gefährde, heißt es in einem aktuellen Report. Ansonsten drohten bei einem Marktabschwung erhebliche Wert- und Bilanzverluste.

Mehr Betrugsfälle durch künstliche Intelligenz

Die Versicherungsbranche setzt große Hoffnungen in künstliche Intelligenz (KI). Den Kreditversicherern bereitet die Technologie momentan jedoch vor allem Kopfzerbrechen. Sie verzeichnen eine starke Zunahme erfolgreicher Betrugsfälle bei Unternehmen, bei denen die Täter KI einsetzen. Das führt zu steigenden Zahlungen in der Vertrauensschadenversicherung. Über alle Sparten halten sich die Schäden allerdings in Grenzen – trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfelds.

Naturkatastrophen kosten Versicherer wieder mehr als 100 Mrd. Dollar

Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Waldbrände und Hurrikane haben Versicherer und Rückversicherer in diesem Jahr 107 Mrd. Dollar (91 Mrd. Euro) gekostet. Das schreibt das Swiss Re Institute in einem aktuellen Bericht. Vor allem die Brände an der Westküste der USA, schwere Gewitterstürme und der Hurrikan „Melissa“ sind der Grund dafür, dass 2025 das sechste Jahr in Folge mit versicherten Schäden von mehr als 100 Mrd. Dollar ist.

„Last Christmas“ in der Versicherungsbranche: gleiche Hits, neuer Beat, andere Tonalität

Digitaler Dienstag

Wer kennt ihn nicht, diesen alljährlichen „Wham-Moment“. Es ist wieder so weit, der Klassiker „Last Christmas“ erstürmt sämtliche Radiostationen. Und in der Versicherungsbranche? Dieselben „Hits“: Regulatorik, komplexe IT-Landschaften, Fachkräftemangel. Die Branche kennt sie in- und auswendig, trotzdem bleiben sie aktuell und fordern Aufmerksamkeit, schreibt Hans-Peter Holl, Vorstand der Convista AG im Bereich Versicherungen.

Willkommen zurück in der Branche

Das junge spanische Start-up Kaatch will dem Fachkräftemangel in der Versicherungsbranche mit einer neuen Initiative in fünf europäischen Ländern begegnen: „#WelcomeBack“ soll Menschen wieder für eine Arbeit in der Branche begeistern, die diese aus verschiedenen Gründen verlassen haben, etwa wegen Familienzeit. Mit an Bord ist ein großer Rückversicherer.

Industrieversicherer 2026 deutlich selektiver

Die Industrieversicherung steht nach einer Zeit, in der sich der Markt zunehmend verhärtet hat, vor einer Neuausrichtung, schreibt der Makler Willis in einem Marktkommentar. Er sieht individuell zugeschnittene Absicherungskonzepte an die Stelle von preisgetriebenen Standardlösungen treten. Gleichzeitig werden die Industrieversicherer selektiver und fordern von den Kunden mehr Risikotransparenz, eine belastbare Datenqualität und Präventionsmaßnahmen.

Bayer AG verklagt Versicherer AIG

Der Pharmakonzern Bayer hat den US-Versicherer AIG verklagt. In der Klage werfen die Leverkusener dem Versicherer vor, Zahlungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Herbizid „Roundup“ systematisch hinausgezögert zu haben. AIG weigert sich, die Deckungspflicht für Gerichtsverfahren in Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup anzuerkennen, für die Bayer seit 2020 bereits eine zweistellige Milliardensumme gezahlt hat.

Barmenia Gothaer will 2026 Millionen in KI investieren

Der fusionierte Konzern Barmenia Gothaer will im kommenden Jahr mehr als 30 Mio. Euro in künstliche Intelligenz (KI) investieren. Einen Stellenabbau aufgrund des KI-Einsatzes, wie Allianz Partners ihn angekündigt hat, soll es aber nicht geben, sagten die CEOs Andreas Eurich und Oliver Schoeller beim Jahresabschlussgespräch. Mit dem ersten vollen Jahr des fusionierten Unternehmens waren sie zufrieden. Die Barmenia Gothaer wachse in fast allen Sparten stärker als der Markt.

Neuer Finanzchef für die Bayerische

Leute – Aktuelle Personalien

Die Bayerische ernennt mit Michael Scheriau einen neuen Finanzvorstand, bei der Agila Haustierversicherung übernimmt ein langjähriger Admiral-Direkt-Manager die Führung. Der Finanzchef der GGW Group verkündet via Linkedin seinen Austritt aus der Geschäftsführung, und der ehemalige HDI-Manager Sven Lixenfeld geht mit einer eigenen Firma an den Start. Personelle Veränderungen gibt es auch bei Swiss Life und Nordix.

Sammelklage gegen Debeka Leben

Der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Verbraucherzentrale Hamburg haben eine Sammelklage gegen die Debeka Leben eingereicht. Sie werfen dem Versicherer vor, bei gekündigten Lebens- oder Rentenpolicen zu hohe Stornogebühren von den Verbrauchern verlangt zu haben. Mit der Sammelklage wollen die Verbraucherschützer den Betroffenen dabei helfen, ihr Geld zurückzubekommen.

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