Das IT-Beratungshaus Convista hat Julian Markopolsky zum Managing Partner für den Geschäftsbereich Versicherungen ernannt. Außerdem: Dual Europe hat einen Cyber-Experten von der Allianz geholt und zwei Mitarbeitende befördert. In der Ecclesia Pension & Benefits GmbH hat der Makler seine Vorsorgeeinheiten gebündelt, die künftig unter der Marke ecpension&benefits auftritt. Munich Re bekommt einen neuen Chef für das Afrika-Geschäft und der ehemalige Chief Digital Officer der Allianz verlässt den Aufsichtsrat von ICICI Prudential Life Insurance.
Rückversicherer
Datenschnittstelle für Industrie könnte 2026 starten
Die vom Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) angestoßene Entwicklung einer Schnittstelle zum Austausch von Risikodaten zwischen Industrie, Maklern und Versicherern macht Fortschritte. Wenn alle weiteren Schritte und Tests gut laufen, könnte die Schnittstelle zu den Erneuerungsverhandlungen für das Jahr 2027 eingesetzt werden, hieß es auf dem Industrieversicherungssymposium des GVNW. Es gibt allerdings auch noch einige Hürden zu nehmen.
HDI Global: Neuer Head of Engineering Underwriting
HDI Global hat Bob van Alphen zum Head of Engineering Underwriting ernannt. Ab dem 15. September leitet er bei dem Industrieversicherer eines der beiden nach Regionen gegliederten Teams, die für das weltweite Engineering Underwriting verantwortlich sind. Van Alphen kommt von Everest und war davor etliche Jahre bei Allianz Global Corporate & Specialty tätig. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Volkswagen Financial Services, dem Assekuradeur Dual Europe sowie bei Willis und dem Abwickler Compre.
Regulatorik treibt Nachhaltigkeitsanstrengungen
Die Regulatorik ist der Haupttreiber für die aktuellen Bemühungen der Versicherer in Sachen Nachhaltigkeit, in Zukunft verschiebt sich der Fokus aber zunehmend auf Themen wie das Management von Risiken. Das ist ein Ergebnis einer Befragung von 35 deutschen und österreichischen Anbietern. Sie sind mehrheitlich zuversichtlich, dass sie die Herausforderungen in dem Bereich stemmen werden. Und: Net-Zero-Ziele sind im Underwriting derzeit eher die Ausnahme.
Preise: Entspannung, aber nicht überall
Die Preise in der Industrieversicherung entwickeln sich zugunsten der versicherungsnehmenden Wirtschaft, beobachten Experten. Allerdings müssen Segmente und Branchen differenziert betrachtet werden. Während die Prämien in der industriellen Sachversicherung stagnieren, steigen die Preise in der Haftpflichtversicherung, insbesondere in den USA. Problematisch bleibt die Kfz-Flottenversicherung, während die D&O-Sparte trotz zunehmender Firmenpleiten starke Preisrückgänge verzeichnet. Besonders viel Bewegung ist in der Cyberversicherung.
„Wir sehen in Deutschland viel Potenzial“
Tina Baacke ist seit Juni 2025 für die Ländereinheit Deutschland und Österreich bei Swiss Re Corporate Solutions verantwortlich. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt sie, warum der Industrieversicherer einen besonderen Fokus auf Deutschland legen will. Bei ihren Kunden sieht die Managerin Naturkatastrophen und politische Instabilität als drängendste Themen. Hier seien innovative Lösungen gefragt, die über den reinen Risikotransfer hinausgehen.
Swiss Re: Soziale Inflation auch in Europa
Der Rückversicherer Swiss Re unterstützt die Forderung des Konkurrenten Munich Re an die Branche, die Verbreitung von Cyberversicherungen bei bisher unversicherten Segmenten voranzutreiben. Vor allem viele kleine und mittelgroße Unternehmen seien noch nicht versichert, betonte Underwriting-Chef Gianfranco Lot. Der aktuelle Preisverfall im Markt beunruhigt den Rückversicherer nicht. Stattdessen macht er sich Sorgen, dass sich der Trend der sozialen Inflation nach den USA auch in Europa zeigen könnte.
Scor hat Lust auf US-Katastrophenrisiken
Scor hat Appetit auf Risiken im Bereich der Sach-Katastrophenrückversicherung in den USA. Der Rückversicherer sieht sich in diesem Segment unterrepräsentiert und will – Underwriting-Disziplin und angemessene Preise vorausgesetzt – mehr Kapazitäten bereitstellen, kündigte P&C-Chef Jean-Paul Conoscente (Mitte) in Monte Carlo an. Außerdem wollen die Franzosen ihr Angebot an fakultativer Rückversicherung ausbauen und dem Katastrophenanleihen-Markt als Sponsor und auch als Käufer gewogen bleiben.
Kfz-Versicherung: Zu früh für vollständige Entwarnung
Nach den deutlichen Preiserhöhungen für Kfz-Versicherungsschutz in den vergangenen beiden Jahren ist es nicht ausgeschlossen, dass die Autofahrer in Zukunft weitere, wenn auch weniger drastische Preiserhöhungen schultern müssen. Davon geht Thorsten Steinmann aus, Chef der Hannover Rück-Tochter E+S. Der Rückversicherer rechnet für die Januar-Erneuerung insgesamt mit stabilen bis leicht sinkenden Preisen – der Markt werde zwar weicher, aber nicht weich. Möglichkeiten für profitables Wachstum seien vorhanden.
Rückversicherer: Die fetten Jahre sind vorbei
Die Preise in der Rückversicherung haben ihren Zenit überschritten und werden in den kommenden Erneuerungsrunden weiter sinken, darüber waren sich Experten beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo einig. „Die besten Tage liegen hinter uns“, sagte Fitch-Analyst Manuel Arrivé. Uneins sind sich die Ratingagenturen allerdings darüber, ob die Rückversicherer auch willens sind, wieder mehr Frequenzschäden zu versichern – und ob eine Senkung des Branchenausblicks gerechtfertigt ist.
„Wir müssen aufhören, uns Geschäft zu stehlen“
Rückversicherer, Versicherer und Makler müssten aufhören, nur um die Cyberrisiken zu konkurrieren, die bereits versichert sind, fordert Munich Re-Vorstand Stefan Golling auf dem Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Um den Markt zu entwickeln, sollten sich alle darauf konzentrieren, Cyberversicherungen aktiv an die Unternehmen zu verkaufen, die bisher keinen Zugang dazu haben. Das alternative Kapital, das sich im Rückversicherungsmarkt tummelt, betrachtet Golling nicht als ernsthafte Konkurrenz.
MGA: S&P warnt Rückversicherer vor Risiken
Rückversicherer müssen sich über die Risiken im Klaren sein, die sich durch das Geschäft über Managing General Agents (MGA) ergeben, warnt die Ratingagentur S&P. Dieser Vertriebskanal sei für viele Rückversicherer attraktiv, allerdings setzten sich Unternehmen, die sich zu stark von MGAs abhängig machen, verschiedenen Gefahren aus – insbesondere in ungünstigeren Marktphasen. Eine sorgfältige Auswahl und eine angemessene Kontrolle seien daher ratsam.
Guy Carpenter: Die Käufer sind am Drücker
Der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter sieht die Erstversicherer in der anstehenden Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2026 in einer guten Verhandlungsposition. Der Markt werde immer stärker zu einem Käufermarkt, glaubt EMEA-Chef Laurent Rousseau. Appetit haben die Rückversicherer aber vor allem auf die Absicherung von Großschäden, während sie Frequenzschäden lieber ihren Kunden überlassen. Angesichts eines sinkenden Anteils an den gesamten versicherten Naturkatastrophenschäden müssten die Anbieter aufpassen, ihre Relevanz nicht zu verlieren.
Fitch: Risiken durch fehlende Rückversicherung
Wären staatliche Rückversicherungsprogramme weiter verbreitet, würde dies die Versicherungslücke bei Naturkatastrophen verringern – und das wäre angesichts steigender Schäden wichtig, findet die Ratingagentur Fitch. Versicherer, Versicherte und auch die Staaten selbst: Alle würden profitieren. Das zeigen aus Sicht der Analysten einige europäische Beispiele. Staaten, die noch kein solches Programm haben, drohen derweil Risiken.
Cyber: Viele Schäden, günstige Preise
Obwohl die Zahl der Cybervorfälle stark steigt, gehen die Preise im globalen Cyberversicherungsmarkt zurück, zeigt ein aktueller Marktbericht des Großmaklers Aon. Das liege am zunehmenden Wettbewerb, der nicht nur zu sinkenden Preisen, sondern auch zu Innovationen bei den Versicherungsbedingungen und im Risikomanagement führt. Laut Aon könnten neue Angriffsszenarien jedoch zu größeren Schäden führen und den Markt schnell wieder verhärten. Der Makler warnt zudem vor schweren Reputationsrisiken, die zum Einbruch der Aktienkurse führen können.














