Die Union und die SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Zu ihren Plänen zur zweiten und dritten Säule des Rentensystems, der betrieblichen und privaten Altersvorsorge, bleibt die künftige Regierung allerdings vage. Die Versicherer wünschen sich eine schnelle Reform der Altersvorsorge. Schon mit relativ einfachen Änderungen ließen sich große Fortschritte erzielen, sagte Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV beim Insurance Summit des Verbands in Berlin. Die Chancen für Reformen stehen dabei gar nicht mal so schlecht.
Archiv ‘Altersvorsorge’
Xaver erhält Lizenz als Vermögensverwalter
Das Insurtech für den KI-gestützten Vertrieb von Vorsorgeprodukten Xaver verfügt jetzt über eine BaFin-Lizenz als Vermögensverwalter. Die Unternehmenskunden aus der Assekuranz oder der Bankenbranche erhalten damit Zugriff auf White-Label-Vorsorgeprodukte. Das Unternehmen wirbt mit Kostenvorteilen angesichts des hohen Automatisierungsgrads der Plattform. Ein erster Versicherer integriert das Angebot bereits für den deutschen Markt, den Namen behält Xaver derzeit für sich.
VPV profitiert von Einmalbeiträgen
Die Vereinigte Postversicherung (VPV) mit Sitz in Stuttgart hat im vergangenen Geschäftsjahr von hohen Einmalbeiträgen in der Lebensversicherung profitiert, musste aber Rückgänge im Gewinn hinnehmen. Im Schaden- und Unfallsegment konnte die Gruppe nach einem verlustgeplagten Jahr 2023 wieder in die schwarzen Zahlen kommen. VPV zeichnet kein eigenes Kfz-Geschäft, vermittelt aber Kunden an den Marktführer HUK-Coburg und bekommt dafür Provision.
Altersvorsorge-Lösungen für Geringverdiener gesucht
Ob und wie die Reform der privaten geförderten Altersvorsorge unter der kommenden Regierung ausgestaltet wird, ist unklar. Klar ist jedoch, dass noch viele grundsätzliche Punkte geklärt werden müssen. Bei der Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten wurde zudem deutlich: Es braucht dringend Lösungen für diejenigen, die am dringendsten zusätzlich vorsorgen müssten, aber dafür keine Mittel haben – und deswegen auch nicht von staatlicher Förderung profitieren.
DVAG: Umsatz hoch, Vermittlerzahl stagniert
Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) hat ihren Umsatz im Jahr 2024 um 8,5 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro gesteigert. Das Wachstum stammt vor allem aus der privaten Kranken- und Pflegeversicherung, den Kompositsparten und den Aktienfonds. Die Zahl der Vermittler stagniert. Die seit November wieder angebotene Riester-Rente boomt, so die DVAG.
VÖV: Mit dem Sondervermögen Prävention stärken
Ein 500 Mrd. Euro schweres Sondervermögen wollen CDU/CSU und SPD für Infrastrukturinvestitionen vorsehen. Der Verband öffentlicher Versicherer (VöV) fordert, dass bei der damit einhergehenden Grundgesetzänderung sowie im anschließenden Umsetzungsgesetz die Klimafolgenanpassung und die Prävention gegen Überschwemmung und Starkregen ausdrücklich in den Katalog der Verwendungszwecke aufgenommen werden. Weil die Investitionen in Prävention vor allem auf kommunaler Ebene anfallen, sollten Länder und Kommunen außerdem mehr als nur 20 Prozent des Sondervermögens erhalten.
Streitpunkt Fonds oder Versicherung
Vor dem Ampel-Aus war Deutschland so nah an einer Reform der geförderten Vorsorge wie lange nicht. Der Druck auf die neue Regierung, das Vorhaben wieder aufzunehmen, ist groß – das wurde bei einer Fachkonferenz deutlich. Bei der Ausgestaltung gehen die Vorstellungen allerdings weit auseinander: Finanztip-Experte Hermann-Josef Tenhagen setzt auf Fonds und Aktien, Moritz Schumann vom GDV würde es dagegen begrüßen, wenn mehr Geld über die Lebensversicherer hierzulande investiert wird als in US-Werte.
Lohrmanns Verunsicherung: Wer gewinnt?
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Tauziehen um den Rentenfaktor
Wochenspot: Ungewissheit nach der Wahl
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Chefredakteurin Friederike Krieger und Berlin-Korrespondent Jonas Tauber über die Bundestagswahl. Sehr zum Leidwesen der Versicherer hat es ihre Lieblingspartei FDP nicht ins Parlament geschafft. Was die neuen Mehrheitsverhältnisse für die Versicherungsbranche bedeuten.
Vertrieb: Wie es nach der Wahl weitergeht
Nach der Bundestagswahl wird die Reform der privaten Altersvorsorge bei den Regierungsparteien wohl nicht auf der Prioritätenliste landen, fürchten Vermittlerverbände. In den Programmen der wahrscheinlich regierungsbildenden Parteien CDU und SPD fänden sich kaum positive Impulse, hieß es auf einer Fachtagung zum Thema „Zukunft des Vertriebs“. Wenig zu erwarten habe die Branche auch vom CDU-Vorschlag der „Frühstart-Rente“, einem staatlich geförderten kapitalgedeckten Produkt für Kinder. Davon habe nur die Fondsbranche etwas, warnte DVAG-Vorstand Helge Lach.
Nach der Wahl: Branche dringt auf Reformen
Nach dem Sieg der Union bei den Bundestagswahlen vor der AfD und der SPD stehen jetzt die Sondierungen für die Bildung der künftigen Regierung an. Vertreter der Versicherungsbranche veröffentlichten am Montag vorsorglich bereits ihre Erwartungen an die Politik. Versicherer und Vermittler wünschen sich nicht zuletzt eine Reform und Stärkung der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge und weniger Bürokratie.
Wie der AfW auf die Wahlprogramme blickt
Welche Pläne verfolgen die Parteien in der Altersvorsorge und wie würde sich die jeweilige Umsetzung für die Vermittler auswirken? Das hat der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW für seine Mitglieder analysiert. Innovate Vorschläge für die private Altersvorsorge sieht der Verband unter anderem bei Union und FDP. In der gesetzlichen Rentenversicherung fehle dagegen bei allen Parteien der nötige große Wurf.
Altersvorsorge: Lernen von der Welt
The Long View – Der Hintergrund Die Altersvorsorge in Deutschland steht vor tiefgreifenden Herausforderungen: Demografischer Wandel, wirtschaftliche Unsicherheiten und technologische Innovationen fordern die Lebensversicherer heraus. Der Blick über den nationalen Tellerrand hinaus zeigt, dass viele globale Trends auch für die deutsche Versicherungsbranche wertvolle Impulse bieten können.
Zweckoptimismus vom GDV
Herbert Frommes Kolumne Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) hat Zahlen für das Jahr 2024 und seine Erwartungen für 2025 vorgelegt. Die Branche habe die Talsohle durchschritten, so das Fazit von GDV-Präsident Norbert Rollinger und Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das machen sie vor allem am steigenden Prämienvolumen fest. Zu den echten Baustellen der Branche sagten die beiden bei ihrer digitalen Pressekonferenz wenig, stattdessen gab es viele Forderungen an die Politik.













